Kaufoption

Definition und Grundlagen der Kaufoption

Eine Kaufoption, auch Call-Option genannt, ist ein Finanzderivat und gehört zur Gruppe der Optionen im Börsenhandel. Sie gibt dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, eine bestimmte Menge eines zugrunde liegenden Vermögenswertes (z.B. Aktien, Rohstoffe, Währungen) zu einem vorher festgelegten Preis (Ausübungspreis) und zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu kaufen. Der Verkäufer der Option, auch Stillhalter genannt, ist im Gegenzug verpflichtet, den Vermögenswert zu liefern, falls der Käufer sein Recht ausübt.

Funktionsweise und Anwendung von Kaufoptionen

Der Käufer einer Kaufoption spekuliert auf steigende Kurse des zugrunde liegenden Vermögenswertes. Er zahlt für das Recht, den Vermögenswert zu kaufen, eine Prämie an den Verkäufer der Option. Diese Prämie ist der Preis der Option und wird auch Optionsprämie genannt. Sie ist im Wesentlichen abhängig von der Laufzeit der Option, der Volatilität des zugrunde liegenden Vermögenswertes und dem Unterschied zwischen dem aktuellen Kurs des Vermögenswertes und dem Ausübungspreis.

Ein Beispiel: Ein Anleger kauft eine Kaufoption auf eine Aktie, die aktuell für 100 Euro gehandelt wird. Der Ausübungspreis beträgt 105 Euro und die Laufzeit der Option ist ein Jahr. Der Anleger zahlt eine Optionsprämie von 10 Euro. Wenn der Kurs der Aktie innerhalb des nächsten Jahres auf 120 Euro steigt, kann der Anleger sein Recht ausüben und die Aktie für 105 Euro kaufen. Er macht einen Gewinn von 15 Euro (120 Euro – 105 Euro – 10 Euro Optionsprämie).

Kaufoptionen können auch zur Absicherung (Hedging) eingesetzt werden. Ein Anleger, der eine große Position in einer Aktie hält, kann eine Kaufoption auf die gleiche Aktie kaufen, um sich gegen einen möglichen Kursverfall abzusichern.

Risiken und Chancen von Kaufoptionen

Das Risiko für den Käufer einer Kaufoption ist auf die gezahlte Optionsprämie beschränkt. Wenn der Kurs des zugrunde liegenden Vermögenswertes nicht über den Ausübungspreis steigt, verfällt die Option wertlos und der Käufer verliert seine gezahlte Prämie. Der Verkäufer der Option hingegen trägt ein theoretisch unbegrenztes Risiko, da er den Vermögenswert liefern muss, wenn der Käufer sein Recht ausübt, unabhängig davon, wie hoch der Kurs gestiegen ist.

Die Chance für den Käufer besteht darin, dass er von steigenden Kursen des zugrunde liegenden Vermögenswertes profitieren kann, ohne diesen direkt besitzen zu müssen. Er muss lediglich die vergleichsweise geringe Optionsprämie zahlen. Der Verkäufer der Option kann die Prämie als Einnahme verbuchen, wenn der Kurs des Vermögenswertes nicht über den Ausübungspreis steigt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Kaufoptionen ein komplexes Finanzinstrument sind, das sowohl zur Spekulation auf steigende Kurse als auch zur Absicherung gegen Kursverluste eingesetzt werden kann. Sie bieten Chancen, bergen aber auch Risiken, die vor dem Handel gründlich verstanden werden sollten.