Aktiengesetz (Aktg)

Grundlagen des Aktiengesetzes (AktG)

Das Aktiengesetz (AktG) ist ein zentraler Bestandteil des deutschen Handelsrechts und regelt die Gründung, Organisation und Verwaltung von Aktiengesellschaften (AG) und Kommanditgesellschaften auf Aktien (KGaA). Es wurde 1965 eingeführt und hat seitdem mehrere Änderungen erfahren, um den sich ständig ändernden Anforderungen des Börsenhandels gerecht zu werden.

Das AktG besteht aus fünf Büchern. Das erste Buch enthält allgemeine Vorschriften, die für alle Aktiengesellschaften gelten. Die Bücher zwei bis vier behandeln spezielle Aspekte wie die Gründung der Gesellschaft, Kapital- und Aktienmaßnahmen sowie die Organisation der Gesellschaft. Das fünfte Buch enthält Vorschriften für die KGaA.

Wichtige Bestimmungen des Aktiengesetzes

Eine der wichtigsten Bestimmungen des AktG ist die Regelung zur Aktienausgabe. Nach § 29 AktG dürfen Aktien nur gegen Einlagen ausgegeben werden. Diese Einlagen können in bar oder in Form von Sacheinlagen erfolgen. Bei Sacheinlagen muss ein Prüfungsbericht erstellt werden, der den Wert der Einlage bestätigt.

Eine weitere wichtige Bestimmung ist die Regelung zur Hauptversammlung. Nach § 118 AktG muss mindestens einmal im Jahr eine Hauptversammlung stattfinden. Auf dieser Versammlung haben die Aktionäre das Recht, über wichtige Angelegenheiten der Gesellschaft zu entscheiden, wie die Verwendung des Bilanzgewinns, die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie Änderungen der Satzung.

Das AktG enthält auch Bestimmungen zur Haftung von Vorstand und Aufsichtsrat. Nach § 93 AktG haften die Mitglieder des Vorstands persönlich, wenn sie ihre Pflichten verletzen. Sie müssen die Gesellschaft so sorgfältig führen, wie es ein ordentlicher und gewissenhafter Geschäftsleiter tun würde. Verletzen sie diese Pflicht, können sie von der Gesellschaft auf Schadensersatz verklagt werden.

Beispiele für die Anwendung des Aktiengesetzes

Ein Beispiel für die Anwendung des AktG ist die Gründung einer Aktiengesellschaft. Hierbei müssen die Gründer eine Satzung erstellen, die bestimmte Mindestangaben enthält, wie den Namen der Gesellschaft, den Sitz, den Gegenstand des Unternehmens und das Grundkapital. Sie müssen auch einen Vorstand und einen Aufsichtsrat bestellen und die Aktien ausgeben.

Ein weiteres Beispiel ist die Durchführung einer Kapitalerhöhung. Hierbei muss die Hauptversammlung einen Beschluss fassen, der eine Änderung der Satzung erfordert. Die neuen Aktien müssen den Aktionären zum Kauf angeboten werden, es sei denn, die Hauptversammlung beschließt eine Ausnahme von diesem Bezugsrecht.

Ein drittes Beispiel ist die Auflösung einer Aktiengesellschaft. Hierbei muss die Hauptversammlung einen Auflösungsbeschluss fassen. Danach muss die Gesellschaft abgewickelt werden, was bedeutet, dass das Vermögen der Gesellschaft verkauft und die Erlöse an die Aktionäre verteilt werden müssen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Aktiengesetz ein komplexes Regelwerk ist, das viele Aspekte des Börsenhandels regelt. Es ist für jeden, der mit Aktiengesellschaften zu tun hat, unerlässlich, sich mit diesem Gesetz vertraut zu machen.