Definition von Aktienkapital
Aktienkapital, auch bekannt als Grundkapital oder Stammkapital, bezeichnet das Eigenkapital einer Aktiengesellschaft (AG), das in Aktien zerlegt ist. Es stellt die finanzielle Basis einer AG dar und ist in der Bilanz unter dem Posten „Gezeichnetes Kapital“ zu finden. Das Aktienkapital ist der Betrag, den die Aktionäre zur Gründung der Gesellschaft beigetragen haben und dient als Haftungskapital für die Gläubiger der Gesellschaft.
Die Höhe des Aktienkapitals ist gesetzlich geregelt. In Deutschland beträgt das Mindestaktienkapital einer AG laut Aktiengesetz 50.000 Euro. Es kann in Nennbetragsaktien oder Stückaktien aufgeteilt sein. Nennbetragsaktien haben einen festen Betrag, der mindestens 1 Euro betragen muss. Stückaktien hingegen haben keinen festen Betrag, sie repräsentieren lediglich einen Anteil am Gesamtkapital.
Erhöhung und Herabsetzung des Aktienkapitals
Das Aktienkapital kann sowohl erhöht als auch herabgesetzt werden. Eine Kapitalerhöhung kann durch die Ausgabe neuer Aktien erfolgen, wobei die bestehenden Aktionäre ein Bezugsrecht auf die neuen Aktien haben. Dies bedeutet, dass sie das Recht haben, neue Aktien im Verhältnis zu ihren bereits gehaltenen Aktien zu erwerben. Auf diese Weise wird verhindert, dass ihre Anteile an der Gesellschaft verwässert werden. Eine Kapitalerhöhung kann dazu dienen, zusätzliches Kapital für Investitionen zu generieren oder die Eigenkapitalquote zu stärken.
Eine Kapitalherabsetzung hingegen kann erfolgen, wenn die Gesellschaft einen Verlust erlitten hat und das Aktienkapital dadurch überzeichnet ist. In diesem Fall kann die Gesellschaft beschließen, das Aktienkapital herabzusetzen, um die Bilanz zu bereinigen. Dies kann durch den Rückkauf und die Vernichtung eigener Aktien oder durch die Herabsetzung des Nennwerts der Aktien erfolgen.
Beispiel für Aktienkapital
Ein Beispiel für Aktienkapital kann die Gründung einer AG sein. Angenommen, fünf Gründer möchten eine AG mit einem Aktienkapital von 100.000 Euro gründen. Jeder Gründer bringt 20.000 Euro ein und erhält dafür Aktien im Wert von 20.000 Euro. Das Aktienkapital der AG beträgt somit 100.000 Euro.
Einige Jahre später hat die AG erfolgreich gewirtschaftet und beschließt, eine Kapitalerhöhung durchzuführen, um weiter zu expandieren. Sie gibt neue Aktien im Wert von 50.000 Euro aus. Das Aktienkapital der AG erhöht sich somit auf 150.000 Euro.
In einem anderen Szenario könnte die AG einen Verlust erlitten haben und das Aktienkapital ist überzeichnet. Die AG beschließt, eine Kapitalherabsetzung durchzuführen und kauft Aktien im Wert von 20.000 Euro zurück und vernichtet sie. Das Aktienkapital der AG verringert sich somit auf 80.000 Euro.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Aktienkapital eine wichtige Rolle im Börsenhandel spielt. Es stellt die finanzielle Basis einer AG dar und kann durch Kapitalmaßnahmen verändert werden. Dabei sind sowohl die Rechte der Aktionäre als auch die Interessen der Gesellschaft zu berücksichtigen.