Barausgleich

Definition von Barausgleich

Der Begriff „Barausgleich“ bezieht sich auf eine Methode zur Abwicklung von Derivatkontrakten, bei der die Differenz zwischen dem vereinbarten Preis und dem tatsächlichen Marktpreis am Tag der Abrechnung in bar ausgeglichen wird. Dies ist im Gegensatz zur physischen Lieferung, bei der das zugrunde liegende Vermögen tatsächlich ausgetauscht wird. Der Barausgleich ist eine gängige Praxis bei Finanzderivaten wie Optionen und Futures.

Wie funktioniert der Barausgleich?

Der Barausgleich wird in der Regel bei Finanzderivaten angewendet, die auf Indizes basieren, da diese nicht physisch geliefert werden können. Nehmen wir zum Beispiel einen Future-Kontrakt auf den DAX. Am Tag der Abrechnung wird der Schlusskurs des DAX als Basis für den Barausgleich genommen. Wenn der Schlusskurs höher ist als der Preis, zu dem der Future-Kontrakt abgeschlossen wurde, muss der Verkäufer des Kontrakts die Differenz an den Käufer zahlen. Ist der Schlusskurs niedriger, erhält der Verkäufer die Differenz vom Käufer.

Beispiel für einen Barausgleich

Angenommen, ein Anleger kauft einen Future-Kontrakt auf den DAX zu einem Preis von 12.000 Punkten. Der Kontrakt hat eine Laufzeit von einem Monat. Am Ende des Monats liegt der DAX bei 12.500 Punkten. Da der Future-Kontrakt einen Barausgleich vorsieht, muss der Verkäufer des Kontrakts die Differenz von 500 Punkten an den Käufer zahlen. Bei einem Kontrakt, der auf 100 Punkte lautet, würde der Verkäufer also 50.000 Euro (500 Punkte x 100 Euro) an den Käufer zahlen.

Vorteile und Nachteile des Barausgleichs

Der Hauptvorteil des Barausgleichs besteht darin, dass er die Abwicklung von Derivatkontrakten vereinfacht. Da kein tatsächlicher Austausch von Vermögenswerten stattfindet, entfallen die mit der Lieferung verbundenen Kosten und Komplikationen. Zudem ermöglicht der Barausgleich den Handel mit Derivaten auf Indizes und andere nicht lieferbare Vermögenswerte.

Ein Nachteil des Barausgleichs besteht darin, dass er das Risiko von Preismanipulationen birgt. Da der Barausgleich auf dem Schlusskurs des zugrunde liegenden Vermögenswerts basiert, könnten Marktteilnehmer versucht sein, diesen Kurs zu manipulieren, um einen günstigeren Barausgleich zu erzielen.

Fazit

Der Barausgleich ist eine wichtige Methode zur Abwicklung von Derivatkontrakten, insbesondere bei Finanzderivaten. Er vereinfacht die Abwicklung und ermöglicht den Handel mit nicht lieferbaren Vermögenswerten. Anleger sollten jedoch die Risiken, die mit dem Barausgleich verbunden sind, verstehen und berücksichtigen.