Call

Definition und Grundlagen von Calls

Ein „Call“ ist ein Finanzinstrument, das in der Welt des Börsenhandels und der Optionen weit verbreitet ist. Es handelt sich dabei um einen Vertrag, der dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht einräumt, eine bestimmte Menge eines zugrunde liegenden Vermögenswertes, wie beispielsweise Aktien, zu einem vorher festgelegten Preis (dem Ausübungspreis) innerhalb eines bestimmten Zeitraums oder an einem bestimmten Datum zu kaufen. Der Verkäufer des Call-Optionsvertrags ist verpflichtet, den Vermögenswert zum festgelegten Preis zu verkaufen, wenn der Käufer sich dazu entscheidet, seine Option auszuüben.

Arten von Calls und ihre Anwendung

Es gibt zwei Haupttypen von Call-Optionen: Amerikanische und Europäische. Amerikanische Call-Optionen können jederzeit vor dem Verfallsdatum ausgeübt werden, während Europäische Call-Optionen nur am Verfallsdatum ausgeübt werden können.

Ein Anleger könnte beispielsweise eine Call-Option auf eine Aktie zu einem Ausübungspreis von 100 Euro kaufen, die in zwei Monaten abläuft. Wenn der Preis der Aktie auf 120 Euro steigt, kann der Anleger seine Option ausüben und die Aktie für 100 Euro kaufen, um sie dann sofort für 120 Euro zu verkaufen und einen Gewinn zu erzielen. Wenn der Preis der Aktie jedoch unter 100 Euro fällt, würde der Anleger wahrscheinlich seine Option verfallen lassen, da es günstiger wäre, die Aktie direkt auf dem Markt zu kaufen.

Preisbildung und Risiken von Calls

Der Preis einer Call-Option, auch als Prämie bezeichnet, wird durch verschiedene Faktoren bestimmt, darunter der Preis des zugrunde liegenden Vermögenswertes, der Ausübungspreis, die verbleibende Laufzeit bis zum Verfallsdatum, die Volatilität des zugrunde liegenden Vermögenswertes und der risikofreie Zinssatz.

Call-Optionen sind risikobehaftete Finanzinstrumente. Der Käufer einer Call-Option riskiert den Verlust der gezahlten Prämie, wenn er die Option nicht ausübt oder wenn der Preis des zugrunde liegenden Vermögenswertes nicht über den Ausübungspreis steigt. Der Verkäufer einer Call-Option hingegen riskiert potenziell unbegrenzte Verluste, da er verpflichtet ist, den Vermögenswert zu verkaufen, unabhängig davon, wie hoch der Marktpreis steigt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Call-Optionen ein wichtiges Werkzeug im Börsenhandel sind, das Anlegern sowohl Spekulationsmöglichkeiten als auch Risikomanagementstrategien bietet. Sie erfordern jedoch ein tiefes Verständnis der Finanzmärkte und der Preisbildung von Optionen, um sie effektiv nutzen zu können.