Cdo

Definition und Grundlagen von CDOs

Ein CDO, oder Collateralized Debt Obligation, ist ein strukturiertes Finanzprodukt, das aus einer Gruppe von Anleihen oder anderen Schuldtiteln besteht. Diese Schuldtitel werden gebündelt und als neue Wertpapiere verkauft. Die Einnahmen aus den zugrunde liegenden Schuldtiteln werden verwendet, um die Zins- und Tilgungszahlungen an die CDO-Inhaber zu leisten.

CDOs sind in Tranchen unterteilt, die jeweils ein unterschiedliches Risiko- und Renditeprofil aufweisen. Die sichersten Tranchen haben den ersten Anspruch auf die Einnahmen aus den zugrunde liegenden Schuldtiteln und zahlen daher einen niedrigeren Zinssatz. Die riskanteren Tranchen haben einen späteren Anspruch auf diese Einnahmen und zahlen daher einen höheren Zinssatz.

Beispiel und Funktionsweise von CDOs

Ein einfaches Beispiel für einen CDO könnte ein Pool von 100 Unternehmensanleihen sein. Diese Anleihen könnten in drei Tranchen aufgeteilt werden: eine Senior-Tranche, eine Mezzanine-Tranche und eine Equity-Tranche.

Die Senior-Tranche könnte 70% des Gesamtwerts des CDO ausmachen und hätte den ersten Anspruch auf die Einnahmen aus den Anleihen. Diese Tranche würde einen niedrigen Zinssatz zahlen, da sie das geringste Risiko trägt. Die Mezzanine-Tranche könnte 20% des CDO ausmachen und hätte den zweiten Anspruch auf die Einnahmen. Sie würde einen höheren Zinssatz zahlen, da sie ein höheres Risiko trägt. Die Equity-Tranche könnte 10% des CDO ausmachen und hätte den letzten Anspruch auf die Einnahmen. Sie würde den höchsten Zinssatz zahlen, da sie das höchste Risiko trägt.

Wenn einige der Unternehmen, die die Anleihen ausgeben, in Verzug geraten, würden die Verluste zuerst von der Equity-Tranche getragen. Wenn die Verluste so hoch sind, dass die Equity-Tranche vollständig ausgelöscht wird, würden die Verluste auf die Mezzanine-Tranche übergehen. Nur wenn die Verluste so hoch sind, dass auch die Mezzanine-Tranche ausgelöscht wird, würden die Verluste auf die Senior-Tranche übergehen.

Risiken und Kritik an CDOs

CDOs sind komplex und mit erheblichen Risiken verbunden. Eines der Hauptprobleme ist das Risiko der Fehlbewertung. Da die zugrunde liegenden Schuldtitel oft selbst komplex und schwer zu bewerten sind, kann es schwierig sein, den fairen Wert eines CDO zu bestimmen.

Ein weiteres Risiko ist das Ausfallrisiko. Wenn die zugrunde liegenden Schuldtitel in Verzug geraten, können die Verluste für die CDO-Inhaber erheblich sein, insbesondere für die Inhaber der riskanteren Tranchen.

CDOs wurden in der Finanzkrise 2007-2008 stark kritisiert. Viele CDOs, die auf Subprime-Hypotheken basierten, erlitten massive Verluste, was zu erheblichen Verlusten für die CDO-Inhaber und zu erheblichen Störungen auf den Finanzmärkten führte. Dies hat zu strengeren Regulierungen und einer verstärkten Aufsicht über CDOs und ähnliche Produkte geführt.