Cornern

Definition von „Cornern“

„Cornern“ ist ein Begriff aus dem Börsenhandel, der sich auf eine spezielle Art von Marktmanipulation bezieht. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „in die Ecke treiben“. Im Kontext des Börsenhandels bezeichnet „Cornern“ die Praxis, einen Großteil oder die Gesamtheit der verfügbaren Aktien eines bestimmten Unternehmens oder die Kontrolle über einen bestimmten Rohstoff zu erwerben, um so den Preis künstlich in die Höhe zu treiben.

Wie funktioniert „Cornern“?

„Cornern“ ist eine Form der Marktmanipulation, die in der Regel von großen Investoren oder Investmentgruppen durchgeführt wird. Der Prozess beginnt mit dem Kauf einer großen Menge an Aktien eines bestimmten Unternehmens oder eines bestimmten Rohstoffs. Durch diesen massiven Kauf wird das Angebot an verfügbaren Aktien oder Rohstoffen auf dem Markt reduziert, was zu einer Erhöhung des Preises führt.

Sobald der Preis ausreichend gestiegen ist, beginnt der Investor oder die Investmentgruppe, ihre Aktien oder Rohstoffe zu verkaufen. Da es nur eine begrenzte Menge an diesen Aktien oder Rohstoffen auf dem Markt gibt, sind andere Marktteilnehmer gezwungen, zu dem erhöhten Preis zu kaufen, wenn sie diese Aktien oder Rohstoffe erwerben wollen. Dies führt zu weiteren Preissteigerungen und ermöglicht es dem Investor oder der Investmentgruppe, einen erheblichen Gewinn zu erzielen.

Beispiele für „Cornern“

Ein historisches Beispiel für „Cornern“ ist der Versuch der Brüder Nelson und William Hunt, den Silbermarkt in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren zu „cornern“. Die Brüder kauften große Mengen an physischem Silber sowie Silber-Futures-Kontrakte, was zu einem starken Anstieg des Silberpreises führte. Im Januar 1980 erreichte der Preis für Silber einen Rekordwert von fast 50 Dollar pro Unze. Die Brüder konnten jedoch nicht alle ihre Positionen liquidieren, bevor der Markt zusammenbrach, was zu erheblichen Verlusten führte.

Ein weiteres Beispiel ist der Versuch von Yasuo Hamanaka, den Kupfermarkt in den 1990er Jahren zu „cornern“. Hamanaka, der für die Sumitomo Corporation arbeitete, kaufte über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren große Mengen an Kupfer, was zu einem starken Anstieg des Kupferpreises führte. Als der Markt schließlich zusammenbrach, erlitt Sumitomo Verluste in Höhe von etwa 2,6 Milliarden Dollar.

Rechtliche Aspekte des „Cornerns“

„Cornern“ ist in vielen Ländern illegal und wird als Marktmanipulation angesehen. Es kann zu erheblichen Geldstrafen und sogar zu Gefängnisstrafen führen. Trotzdem ist es aufgrund der potenziell hohen Gewinne, die erzielt werden können, für einige Investoren und Investmentgruppen immer noch eine verlockende Strategie. Es ist wichtig zu beachten, dass „Cornern“ nicht nur für diejenigen, die es durchführen, sondern auch für den gesamten Markt schädlich sein kann, da es zu künstlichen Preisblasen und anschließenden Marktzusammenbrüchen führen kann.