Definition und Charakteristika von Covered Bonds
Covered Bonds, auch gedeckte Schuldverschreibungen genannt, sind festverzinsliche Wertpapiere, die von Banken ausgegeben werden. Sie zeichnen sich durch eine doppelte Sicherheitsstruktur aus. Im Falle einer Insolvenz des Emittenten haben die Anleger einen direkten Anspruch auf die Deckungsmasse, die aus bestimmten, von der Bank gehaltenen Vermögenswerten besteht. Diese Vermögenswerte, meist Hypotheken oder öffentliche Kredite, sind durch das Gesetz oder durch vertragliche Vereinbarungen festgelegt und werden separat vom restlichen Vermögen der Bank gehalten.
Arten von Covered Bonds und ihre Besonderheiten
Es gibt verschiedene Arten von Covered Bonds, die sich hauptsächlich durch die Art der Deckungsmasse unterscheiden. Die bekanntesten sind Pfandbriefe, die in Deutschland eine lange Tradition haben und strengen gesetzlichen Regelungen unterliegen. Sie sind entweder durch Hypotheken (Hypothekenpfandbriefe) oder durch öffentliche Kredite (öffentliche Pfandbriefe) gedeckt.
In anderen Ländern gibt es ähnliche Produkte, die jedoch unter anderen Namen und mit teilweise abweichenden Regelungen gehandelt werden. In Großbritannien beispielsweise sind Covered Bonds durch das „Regulated Covered Bonds“-Programm geregelt, in Spanien durch die „Cédulas Hipotecarias“ und in Frankreich durch die „Obligations Foncières“.
Beispiele und Anwendung von Covered Bonds
Covered Bonds werden von Banken zur Refinanzierung von langfristigen Krediten genutzt. Sie bieten den Anlegern eine höhere Sicherheit als ungedeckte Schuldverschreibungen und sind daher besonders in Zeiten von Finanzkrisen beliebt.
Ein Beispiel für die Anwendung von Covered Bonds ist die Refinanzierung von Hypothekenkrediten. Eine Bank, die Hypothekenkredite vergibt, kann diese in einer Deckungsmasse bündeln und Covered Bonds ausgeben, die durch diese Hypotheken gedeckt sind. Die Zinsen und Tilgungen der Hypotheken fließen dann an die Anleger der Covered Bonds.
Ein weiteres Beispiel ist die Refinanzierung von öffentlichen Krediten. Eine Bank, die Kredite an öffentliche Einrichtungen vergibt, kann diese in einer Deckungsmasse bündeln und Covered Bonds ausgeben, die durch diese Kredite gedeckt sind. Die Zinsen und Tilgungen der Kredite fließen dann an die Anleger der Covered Bonds.
Vorteile und Risiken von Covered Bonds
Covered Bonds bieten Anlegern eine höhere Sicherheit als ungedeckte Schuldverschreibungen, da sie im Falle einer Insolvenz des Emittenten einen direkten Anspruch auf die Deckungsmasse haben. Sie bieten zudem in der Regel eine höhere Rendite als Staatsanleihen und sind daher eine attraktive Anlageform für risikoaverse Anleger.
Allerdings sind auch Covered Bonds nicht völlig risikofrei. Das Hauptrisiko besteht darin, dass die Deckungsmasse im Falle einer Insolvenz des Emittenten nicht ausreicht, um alle Forderungen der Anleger zu befriedigen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die zugrunde liegenden Kredite ausfallen oder die Immobilien, die als Sicherheit für die Hypotheken dienen, an Wert verlieren.
Zudem sind Covered Bonds in der Regel nicht börsengehandelt und daher weniger liquide als andere Anlageformen. Dies bedeutet, dass es schwieriger sein kann, sie vor Ablauf der Laufzeit zu verkaufen.