Deckungsmasse

Definition von Deckungsmasse

Die Deckungsmasse ist ein Begriff aus dem Finanzwesen und bezeichnet die Summe aller Vermögenswerte, die zur Sicherung von Verbindlichkeiten herangezogen werden können. Sie dient als Sicherheit für Gläubiger und wird in verschiedenen Kontexten verwendet, beispielsweise bei der Kreditvergabe, bei der Emission von Pfandbriefen oder bei der Berechnung der Solvabilität von Versicherungsunternehmen.

Deckungsmasse im Kontext des Börsenhandels

Im Kontext des Börsenhandels spielt die Deckungsmasse eine wichtige Rolle bei der Emission von Pfandbriefen. Pfandbriefe sind besicherte Anleihen, die von Kreditinstituten ausgegeben werden. Die Sicherheit für die Anleger besteht in der Deckungsmasse, die aus den zugrunde liegenden Krediten und den damit verbundenen Sicherheiten besteht. Die Deckungsmasse muss dabei immer den Nennwert der ausgegebenen Pfandbriefe übersteigen.

Ein Beispiel: Ein Kreditinstitut gibt Pfandbriefe mit einem Nennwert von 100 Millionen Euro aus. Die Deckungsmasse besteht aus Hypothekenkrediten mit einem Gesamtwert von 120 Millionen Euro. Sollte das Kreditinstitut insolvent werden, haben die Anleger Anspruch auf die Deckungsmasse. Sie würden also aus den Erlösen der Hypothekenkredite bedient werden.

Die Bedeutung der Deckungsmasse für die Risikobewertung

Die Deckungsmasse ist auch ein wichtiger Faktor bei der Risikobewertung von Finanzprodukten und -institutionen. Je höher die Deckungsmasse im Verhältnis zu den Verbindlichkeiten, desto geringer ist das Risiko für die Gläubiger. Dies wird in verschiedenen Kennzahlen ausgedrückt, beispielsweise in der Loan-to-Value-Ratio (LTV) bei Hypothekenkrediten oder in der Solvabilitätsquote bei Versicherungsunternehmen.

Ein weiteres Beispiel: Ein Versicherungsunternehmen hat Verbindlichkeiten in Höhe von 200 Millionen Euro und eine Deckungsmasse von 250 Millionen Euro. Die Solvabilitätsquote beträgt dann 125 Prozent, was bedeutet, dass das Unternehmen über ausreichende Mittel verfügt, um seine Verbindlichkeiten zu bedienen.

Fazit

Die Deckungsmasse ist ein zentraler Begriff im Finanzwesen und im Börsenhandel. Sie dient als Sicherheit für Gläubiger und ist ein wichtiger Indikator für das Risiko von Finanzprodukten und -institutionen. Die genaue Zusammensetzung und Bewertung der Deckungsmasse kann je nach Kontext variieren, aber das grundlegende Prinzip bleibt gleich: Sie stellt die Vermögenswerte dar, die zur Bedienung von Verbindlichkeiten herangezogen werden können.