Dynamische Absicherung

Grundlagen der dynamischen Absicherung

Die dynamische Absicherung, auch bekannt als Delta-Hedging, ist eine Strategie im Finanzmanagement, die dazu dient, das Risiko einer Preisänderung eines zugrunde liegenden Wertpapiers zu minimieren. Sie wird häufig von Optionshändlern und Portfoliomanagern verwendet, um das Delta-Risiko, also das Risiko einer Preisänderung des zugrunde liegenden Wertpapiers, zu neutralisieren.

Die dynamische Absicherung basiert auf der Idee, dass ein Portfolio, das aus einer Option und einer bestimmten Anzahl von Aktien des zugrunde liegenden Wertpapiers besteht, risikofrei gemacht werden kann, indem die Anzahl der gehaltenen Aktien ständig angepasst wird. Diese Anpassung erfolgt in Abhängigkeit von der Preisbewegung des zugrunde liegenden Wertpapiers und dem Delta der Option.

Wie funktioniert die dynamische Absicherung?

Die dynamische Absicherung funktioniert durch den kontinuierlichen Kauf und Verkauf von Aktien des zugrunde liegenden Wertpapiers, um das Delta des Portfolios auf null zu halten. Das Delta einer Option gibt an, wie sich der Preis der Option ändert, wenn sich der Preis des zugrunde liegenden Wertpapiers um eine Einheit ändert. Wenn das Delta einer Option beispielsweise 0,5 beträgt, bedeutet dies, dass der Preis der Option um 0,5 Einheiten steigt oder fällt, wenn der Preis des zugrunde liegenden Wertpapiers um eine Einheit steigt oder fällt.

Wenn ein Händler eine Call-Option verkauft (also eine Short-Position eingeht), hat er ein negatives Delta, weil der Preis der Option fällt, wenn der Preis des zugrunde liegenden Wertpapiers steigt. Um das Delta-Risiko zu neutralisieren, muss der Händler eine entsprechende Anzahl von Aktien des zugrunde liegenden Wertpapiers kaufen. Wenn der Preis des zugrunde liegenden Wertpapiers steigt, steigt auch der Preis der gekauften Aktien, was den Verlust aus der Short-Position in der Option ausgleicht.

Beispiel für dynamische Absicherung

Angenommen, ein Händler hat eine Short-Position in einer Call-Option mit einem Delta von -0,5. Um das Delta-Risiko zu neutralisieren, kauft der Händler 500 Aktien des zugrunde liegenden Wertpapiers (angenommen, jede Aktie hat ein Delta von 1). Das Gesamtdelta des Portfolios beträgt nun 0 (500*1 – 1000*0,5 = 0), und das Portfolio ist gegen Preisänderungen des zugrunde liegenden Wertpapiers abgesichert.

Wenn nun der Preis des zugrunde liegenden Wertpapiers steigt, steigt auch der Preis der Aktien im Portfolio, was den Verlust aus der Short-Position in der Option ausgleicht. Wenn der Preis des zugrunde liegenden Wertpapiers fällt, fällt auch der Preis der Aktien im Portfolio, was den Gewinn aus der Short-Position in der Option reduziert. In beiden Fällen bleibt das Gesamtdelta des Portfolios bei null, und das Portfolio ist gegen Preisänderungen des zugrunde liegenden Wertpapiers abgesichert.

Die dynamische Absicherung ist eine fortlaufende Strategie, die ständige Anpassungen erfordert. Wenn sich das Delta der Option ändert, muss der Händler die Anzahl der gehaltenen Aktien entsprechend anpassen, um das Delta des Portfolios weiterhin auf null zu halten. Dies kann zu hohen Transaktionskosten führen, insbesondere wenn der Markt volatil ist und häufige Anpassungen erforderlich sind.