Definition und Bedeutung von „Einschuss“ im Börsenhandel
Der Begriff „Einschuss“ bezieht sich im Kontext des Börsenhandels auf die Sicherheitsleistung, die ein Anleger oder Händler erbringen muss, um eine Position in einem Derivat, wie zum Beispiel Optionen oder Futures, zu eröffnen. Diese Sicherheitsleistung wird auch als „Margin“ bezeichnet. Der Einschuss dient dazu, das Risiko des Kontrahenten zu minimieren, falls der Händler seinen Verpflichtungen aus dem Derivatgeschäft nicht nachkommen kann.
Arten von Einschuss und ihre Berechnung
Es gibt zwei Hauptarten von Einschuss im Börsenhandel: den ursprünglichen Einschuss und den Variationseinschuss. Der ursprüngliche Einschuss, auch bekannt als Anfangseinschuss, ist die anfängliche Sicherheitsleistung, die ein Händler erbringen muss, um eine Position zu eröffnen. Der Variationseinschuss ist eine zusätzliche Sicherheitsleistung, die ein Händler erbringen muss, wenn seine Position an Wert verliert.
Die Höhe des Einschusses wird in der Regel als Prozentsatz des Kontraktwerts berechnet. Die genaue Höhe des Prozentsatzes hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Volatilität des zugrunde liegenden Vermögenswerts, die Restlaufzeit des Derivats und die Bonität des Händlers.
Beispiel für den Einsatz von Einschuss im Börsenhandel
Um die Anwendung des Einschusses im Börsenhandel zu verdeutlichen, betrachten wir ein einfaches Beispiel. Angenommen, ein Händler möchte eine Long-Position in einem Future auf Gold eröffnen. Der Future hat einen Kontraktwert von 100.000 Euro. Die Börse, an der der Future gehandelt wird, verlangt einen ursprünglichen Einschuss von 10% des Kontraktwerts, also 10.000 Euro.
Der Händler eröffnet die Position und hinterlegt den ursprünglichen Einschuss von 10.000 Euro. Wenn der Preis von Gold steigt, macht der Händler einen Gewinn. Wenn der Preis von Gold jedoch fällt, macht der Händler einen Verlust. Wenn der Verlust so groß wird, dass der ursprüngliche Einschuss von 10.000 Euro nicht mehr ausreicht, um den Verlust zu decken, muss der Händler einen Variationseinschuss leisten.
Angenommen, der Preis von Gold fällt so stark, dass der Händler einen Verlust von 5.000 Euro erleidet. In diesem Fall muss der Händler einen Variationseinschuss von 5.000 Euro leisten, um den Verlust zu decken. Wenn der Händler den Variationseinschuss nicht leisten kann, wird seine Position von der Börse zwangsweise geschlossen.
Fazit
Der Einschuss spielt eine zentrale Rolle im Börsenhandel, insbesondere im Handel mit Derivaten. Er dient dazu, das Risiko des Kontrahenten zu minimieren und die Integrität des Marktes zu gewährleisten. Händler müssen stets sicherstellen, dass sie genügend Kapital haben, um den ursprünglichen Einschuss und eventuelle Variationseinschüsse zu leisten. Andernfalls riskieren sie, dass ihre Positionen zwangsweise geschlossen werden.