Emissionskurs

Definition des Emissionskurses

Der Emissionskurs ist ein Begriff aus dem Bereich des Börsenhandels und bezeichnet den Preis, zu dem neue Wertpapiere (z.B. Aktien oder Anleihen) bei ihrer erstmaligen Ausgabe, der sogenannten Emission, an Anleger verkauft werden. Dieser Preis wird von der emittierenden Institution, in der Regel einer Bank oder dem Unternehmen selbst, festgelegt und ist von zentraler Bedeutung für den Erfolg der Emission.

Bestimmung des Emissionskurses

Die Bestimmung des Emissionskurses ist ein komplexer Prozess, der von vielen Faktoren abhängt. Zunächst einmal muss das Unternehmen, das die Wertpapiere ausgibt, eine Bewertung seiner eigenen Geschäftstätigkeit vornehmen. Dabei spielen sowohl interne Faktoren wie die finanzielle Situation und die zukünftigen Geschäftsaussichten als auch externe Faktoren wie die allgemeine Marktsituation und die Nachfrage nach den Wertpapieren eine Rolle.

Darüber hinaus wird der Emissionskurs auch durch das sogenannte Bookbuilding-Verfahren bestimmt. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem potenzielle Investoren im Vorfeld der Emission Gebote für die Wertpapiere abgeben können. Auf Basis dieser Gebote wird dann der endgültige Emissionskurs festgelegt.

Beispiel für die Bestimmung des Emissionskurses

Ein gutes Beispiel für die Bestimmung des Emissionskurses ist der Börsengang von Facebook im Jahr 2012. Das Unternehmen hatte im Vorfeld der Emission einen Preisbereich von 28 bis 35 US-Dollar pro Aktie festgelegt. Nachdem jedoch die Nachfrage nach den Aktien sehr hoch war, wurde der endgültige Emissionskurs auf 38 US-Dollar festgelegt.

Dieses Beispiel zeigt, dass der Emissionskurs nicht nur von der Bewertung des Unternehmens, sondern auch von der Nachfrage der Anleger abhängt. Wenn die Nachfrage hoch ist, kann der Emissionskurs über dem ursprünglich festgelegten Preisbereich liegen. Ist die Nachfrage hingegen gering, kann der Emissionskurs auch unter dem Preisbereich liegen.

Relevanz des Emissionskurses

Der Emissionskurs ist von großer Bedeutung für das Unternehmen, das die Wertpapiere ausgibt, da er maßgeblich darüber entscheidet, wie viel Kapital das Unternehmen durch die Emission einnehmen kann. Ein hoher Emissionskurs bedeutet in der Regel eine hohe Kapitaleinnahme, während ein niedriger Emissionskurs zu geringeren Einnahmen führt.

Für die Anleger ist der Emissionskurs ebenfalls von großer Bedeutung, da er den Preis bestimmt, den sie für die Wertpapiere zahlen müssen. Ein hoher Emissionskurs kann für die Anleger ein Risiko darstellen, da die Möglichkeit besteht, dass der Kurs der Wertpapiere nach der Emission fällt. Ein niedriger Emissionskurs hingegen kann eine Chance für die Anleger darstellen, da die Möglichkeit besteht, dass der Kurs der Wertpapiere nach der Emission steigt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Emissionskurs ein zentraler Faktor im Börsenhandel ist, der sowohl für das emittierende Unternehmen als auch für die Anleger von großer Bedeutung ist.