Definition und Grundlagen des Entnahmeplans
Ein Entnahmeplan ist eine Form der Kapitalverwertung, bei der ein Anleger regelmäßig einen festen Betrag aus seinem Kapitalvermögen entnimmt. Dieser Plan wird häufig im Rahmen der privaten Altersvorsorge eingesetzt, um ein regelmäßiges Einkommen zu generieren. Der Entnahmeplan kann auf verschiedenen Anlageformen basieren, wie beispielsweise Investmentfonds, Lebensversicherungen oder festverzinslichen Wertpapieren.
Im Gegensatz zu einer einmaligen Kapitalauszahlung, wie sie beispielsweise bei einer Lebensversicherung üblich ist, ermöglicht der Entnahmeplan eine kontinuierliche Auszahlung über einen längeren Zeitraum. Die Höhe der Entnahmen kann dabei entweder fest oder variabel sein. Bei einer festen Entnahme wird ein fester Betrag in regelmäßigen Abständen ausgezahlt. Bei einer variablen Entnahme hängt die Höhe der Auszahlung von der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Kapitalvermögens ab.
Arten von Entnahmeplänen und ihre Besonderheiten
Es gibt verschiedene Arten von Entnahmeplänen, die sich in ihrer Struktur und ihren Eigenschaften unterscheiden. Die zwei gängigsten Formen sind der dynamische und der statische Entnahmeplan.
Der statische Entnahmeplan zeichnet sich durch gleichbleibende Auszahlungen aus. Der Anleger erhält also über die gesamte Laufzeit des Plans hinweg den gleichen Betrag. Der Vorteil dieses Plans liegt in seiner Planbarkeit und Sicherheit. Der Nachteil ist, dass das Kapitalvermögen mit der Zeit schrumpft und die Auszahlungen irgendwann aufhören, wenn das Kapital aufgebraucht ist.
Der dynamische Entnahmeplan hingegen passt die Auszahlungen an die Wertentwicklung des Kapitalvermögens an. Wenn das Kapitalvermögen wächst, steigen auch die Auszahlungen und umgekehrt. Der Vorteil dieses Plans liegt in seiner Flexibilität und der Möglichkeit, von positiven Marktentwicklungen zu profitieren. Der Nachteil ist, dass die Auszahlungen schwanken und daher weniger planbar sind.
Beispiel für einen Entnahmeplan
Angenommen, ein Anleger hat ein Kapitalvermögen von 100.000 Euro und möchte dieses über einen Zeitraum von 10 Jahren in Form eines statischen Entnahmeplans verbrauchen. Er entscheidet sich für eine jährliche Entnahme von 10.000 Euro. Nach 10 Jahren ist sein Kapitalvermögen aufgebraucht und die Auszahlungen enden.
Wählt der Anleger stattdessen einen dynamischen Entnahmeplan und das Kapitalvermögen wächst im ersten Jahr um 5%, so erhält er im ersten Jahr eine Auszahlung von 10.500 Euro. Im zweiten Jahr wächst das Kapitalvermögen um weitere 5%, so dass die Auszahlung auf 11.025 Euro steigt. Und so weiter. Nach 10 Jahren hat der Anleger mehr ausgezahlt bekommen als bei einem statischen Entnahmeplan, aber die Auszahlungen schwanken und sind weniger planbar.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Entnahmeplan eine flexible und individuell gestaltbare Möglichkeit zur Kapitalverwertung bietet. Je nach Risikobereitschaft und finanziellen Bedürfnissen kann der Anleger zwischen verschiedenen Arten von Entnahmeplänen wählen und so die für ihn passende Lösung finden.