Definition von festverzinslichen Wertpapieren
Festverzinsliche Wertpapiere sind Finanzinstrumente, die dem Inhaber einen festen Zinssatz über einen bestimmten Zeitraum garantieren. Sie sind eine Form von Schuldverschreibungen, bei denen der Emittent dem Käufer eine feste Rendite verspricht. Die Rendite setzt sich aus dem Zinsertrag und dem Rückzahlungsbetrag am Ende der Laufzeit zusammen. Die bekanntesten Beispiele für festverzinsliche Wertpapiere sind Anleihen, Pfandbriefe und Kommunalobligationen.
Merkmale und Funktion von festverzinslichen Wertpapieren
Festverzinsliche Wertpapiere haben bestimmte Merkmale, die sie von anderen Finanzinstrumenten unterscheiden. Sie haben eine feste Laufzeit, die bei der Ausgabe festgelegt wird und die in der Regel zwischen einem und dreißig Jahren liegt. Während dieser Laufzeit zahlt der Emittent dem Inhaber des Wertpapiers regelmäßig Zinsen. Die Höhe dieser Zinsen ist ebenfalls bei der Ausgabe festgelegt und ändert sich nicht während der Laufzeit des Wertpapiers. Am Ende der Laufzeit zahlt der Emittent den Nennwert des Wertpapiers zurück.
Die Funktion von festverzinslichen Wertpapieren besteht darin, Kapital für den Emittenten zu beschaffen. Dieser kann das Geld für verschiedene Zwecke verwenden, beispielsweise zur Finanzierung von Investitionen oder zur Refinanzierung von Schulden. Für den Käufer bieten festverzinsliche Wertpapiere eine sichere Anlageform, da sie eine feste Rendite garantieren und das Risiko eines Totalverlustes gering ist.
Handel und Bewertung von festverzinslichen Wertpapieren
Festverzinsliche Wertpapiere werden an der Börse und außerbörslich gehandelt. Der Preis eines festverzinslichen Wertpapiers hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Zinssatz, die Laufzeit, die Bonität des Emittenten und die allgemeine Marktsituation. Wenn die Zinsen steigen, fallen in der Regel die Kurse der festverzinslichen Wertpapiere, da ihre festen Zinszahlungen im Vergleich zu anderen Anlagen weniger attraktiv werden. Umgekehrt steigen die Kurse, wenn die Zinsen fallen.
Die Bewertung von festverzinslichen Wertpapieren erfolgt durch die Diskontierung der zukünftigen Zahlungsströme, d.h. der Zins- und Rückzahlungen, mit einem angemessenen Zinssatz. Dieser Zinssatz berücksichtigt das Risiko des Wertpapiers, das sich aus der Bonität des Emittenten und der Laufzeit ergibt.
Beispiele für festverzinsliche Wertpapiere
Ein klassisches Beispiel für ein festverzinsliches Wertpapier ist die Staatsanleihe. Staaten emittieren Anleihen, um ihre Ausgaben zu finanzieren. Die Zinsen und die Rückzahlung werden durch die Steuereinnahmen des Staates garantiert, weshalb Staatsanleihen als besonders sicher gelten.
Ein weiteres Beispiel sind Unternehmensanleihen. Unternehmen emittieren Anleihen, um Investitionen zu finanzieren oder bestehende Schulden umzuschulden. Die Sicherheit dieser Anleihen hängt von der Bonität des Unternehmens ab.
Pfandbriefe sind eine besondere Form von festverzinslichen Wertpapieren. Sie werden von Banken emittiert und durch Hypotheken oder öffentliche Kredite besichert. Sie gelten als besonders sicher, da im Falle einer Insolvenz der Bank die Pfandbriefgläubiger bevorzugt bedient werden.