Geldmenge

Definition der Geldmenge

Die Geldmenge ist ein zentraler Begriff in der Wirtschaftswissenschaft und im Börsenhandel. Sie bezeichnet die Gesamtmenge an Geld, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer Volkswirtschaft verfügbar ist. Die Geldmenge wird in der Regel von der Zentralbank eines Landes gesteuert und kann durch verschiedene geldpolitische Instrumente beeinflusst werden.

Die Geldmenge wird in verschiedene Aggregate unterteilt, die jeweils unterschiedliche Formen von Geld umfassen. In der Eurozone werden beispielsweise die Geldmengenaggregate M1, M2 und M3 unterschieden. M1 umfasst das Bargeld und die Sichteinlagen, also Geld, das sofort verfügbar ist. M2 beinhaltet zusätzlich zu M1 die Spareinlagen mit einer Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten. M3 schließlich umfasst zusätzlich zu M2 noch Termineinlagen, Repogeschäfte, Geldmarktfondsanteile und Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren.

Die Rolle der Geldmenge im Börsenhandel

Die Geldmenge spielt eine zentrale Rolle im Börsenhandel. Eine Erhöhung der Geldmenge kann dazu führen, dass mehr Geld für Investitionen zur Verfügung steht, was die Nachfrage nach Aktien und anderen Wertpapieren erhöhen und damit die Kurse steigen lassen kann. Eine Verringerung der Geldmenge kann dagegen das Gegenteil bewirken.

Ein Beispiel für die Auswirkungen der Geldmenge auf den Börsenhandel ist die Quantitative Lockerung, eine Maßnahme, die von vielen Zentralbanken in Reaktion auf die Finanzkrise 2008 ergriffen wurde. Durch den Kauf von Wertpapieren von Banken erhöhten die Zentralbanken die Geldmenge, was dazu führte, dass mehr Geld für Investitionen zur Verfügung stand und die Börsenkurse stiegen.

Geldmengensteuerung und ihre Auswirkungen

Die Steuerung der Geldmenge ist ein wichtiges Instrument der Geldpolitik. Durch die Erhöhung oder Verringerung der Geldmenge kann die Zentralbank Einfluss auf die Inflation, das Wirtschaftswachstum und den Wechselkurs nehmen.

Eine Erhöhung der Geldmenge kann beispielsweise dazu führen, dass die Inflation steigt, da mehr Geld für die gleiche Menge an Gütern und Dienstleistungen zur Verfügung steht. Dies kann wiederum dazu führen, dass die Zentralbank die Zinsen erhöht, um die Inflation zu bekämpfen, was wiederum Auswirkungen auf den Börsenhandel haben kann.

Eine Verringerung der Geldmenge kann dagegen dazu führen, dass die Inflation sinkt und die Zinsen fallen. Dies kann dazu führen, dass Anleger ihr Geld in Aktien und andere Wertpapiere investieren, was die Börsenkurse steigen lässt.

Die Geldmengensteuerung ist daher ein zentrales Element der Wirtschaftspolitik und hat direkte Auswirkungen auf den Börsenhandel. Anleger sollten daher immer die geldpolitischen Entscheidungen der Zentralbanken im Auge behalten, da diese einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Börsenkurse haben können.