General Standard

Definition und Bedeutung des General Standards

Der „General Standard“ ist ein Segment der Deutschen Börse, das sich an Unternehmen richtet, die sich an die Mindestanforderungen der EU für den Börsenhandel halten. Dieses Segment wurde im Jahr 2003 eingeführt und ist Teil des Regulierten Marktes, der unter die Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) fällt.

Unternehmen, die im General Standard gelistet sind, erfüllen die gesetzlichen Anforderungen der EU für den Börsenhandel, einschließlich der Veröffentlichung von Finanzberichten und der Einhaltung bestimmter Corporate-Governance-Regeln. Der General Standard ist weniger streng reguliert als der Prime Standard, ein weiteres Segment der Deutschen Börse, das zusätzliche Transparenzanforderungen stellt.

Unterschiede zwischen General Standard und Prime Standard

Während der General Standard die Mindestanforderungen der EU erfüllt, geht der Prime Standard darüber hinaus. Unternehmen, die im Prime Standard gelistet sind, müssen zusätzliche Transparenzanforderungen erfüllen, darunter die Veröffentlichung von Quartalsberichten, die Durchführung von Analystenkonferenzen und die Bereitstellung von Unternehmensinformationen in Englisch. Diese zusätzlichen Anforderungen sollen die Attraktivität dieser Unternehmen für internationale Investoren erhöhen.

Im Gegensatz dazu richtet sich der General Standard eher an kleinere, inländische Unternehmen, die möglicherweise nicht die Ressourcen oder das Bedürfnis haben, die strengeren Anforderungen des Prime Standards zu erfüllen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Einhaltung der Anforderungen des General Standards nicht bedeutet, dass ein Unternehmen weniger vertrauenswürdig oder weniger investitionswürdig ist. Es bedeutet lediglich, dass das Unternehmen weniger Informationen zur Verfügung stellt als Unternehmen im Prime Standard.

Beispiele für Unternehmen im General Standard

Es gibt viele Unternehmen, die im General Standard gelistet sind. Einige Beispiele sind die Deutsche Telekom AG, die Deutsche Lufthansa AG und die Deutsche Bank AG. Diese Unternehmen haben sich für den General Standard entschieden, weil sie die strengeren Anforderungen des Prime Standards nicht erfüllen wollen oder können.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Entscheidung für den General Standard nicht unbedingt ein Zeichen von Schwäche oder mangelnder Transparenz ist. Viele Unternehmen entscheiden sich für den General Standard, weil sie glauben, dass die zusätzlichen Anforderungen des Prime Standards für sie nicht relevant oder notwendig sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der General Standard ein wichtiger Teil des deutschen Börsenhandels ist. Er bietet Unternehmen die Möglichkeit, an der Börse gelistet zu sein und gleichzeitig die Mindestanforderungen der EU zu erfüllen. Gleichzeitig bietet er Investoren die Möglichkeit, in diese Unternehmen zu investieren und dabei von der regulatorischen Aufsicht der BaFin zu profitieren.