Definition und Eigenschaften von High-Yield-Anleihen
High-Yield-Anleihen, auch bekannt als Junk Bonds oder Schrottanleihen, sind festverzinsliche Wertpapiere, die von Unternehmen oder Staaten mit einer niedrigen Bonität ausgegeben werden. Sie sind in der Regel mit einem höheren Risiko verbunden, da die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls oder einer Insolvenz des Emittenten höher ist als bei Anleihen mit einer höheren Bonität. Um dieses Risiko auszugleichen, bieten High-Yield-Anleihen in der Regel eine höhere Rendite als andere Anleihen.
Die Bonität eines Emittenten wird durch Ratingagenturen wie Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch bewertet. Anleihen mit einem Rating von ‚BB‘ oder niedriger von Standard & Poor’s oder ‚Ba‘ oder niedriger von Moody’s werden als High-Yield-Anleihen eingestuft.
Risiken und Chancen von High-Yield-Anleihen
Das Hauptrisiko von High-Yield-Anleihen besteht darin, dass der Emittent nicht in der Lage ist, die Zinsen zu zahlen oder das Kapital am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen. Dieses Risiko wird als Kreditrisiko bezeichnet. Da High-Yield-Anleihen in der Regel von Unternehmen oder Staaten mit einer schwachen finanziellen Position ausgegeben werden, ist dieses Risiko besonders hoch.
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass der Marktwert der Anleihe sinkt. Dies kann passieren, wenn die allgemeinen Zinsen steigen oder wenn die Bonität des Emittenten sich verschlechtert. In beiden Fällen würde der Marktwert der Anleihe sinken, und wenn der Anleger die Anleihe vor dem Ende der Laufzeit verkaufen muss, könnte er einen Verlust erleiden.
Trotz dieser Risiken können High-Yield-Anleihen auch attraktiv sein. Sie bieten in der Regel eine höhere Rendite als andere Anleihen, um das höhere Risiko auszugleichen. Wenn der Emittent seine finanzielle Position verbessert und seine Bonität steigt, könnte der Marktwert der Anleihe steigen, was zu einem Kapitalgewinn für den Anleger führen würde.
Beispiele für High-Yield-Anleihen
Ein Beispiel für eine High-Yield-Anleihe könnte eine Anleihe sein, die von einem Unternehmen ausgegeben wird, das sich in einer finanziell schwierigen Situation befindet. Das Unternehmen könnte hohe Schulden haben und Schwierigkeiten haben, Gewinn zu erzielen. Um Geld zu beschaffen, könnte das Unternehmen eine Anleihe mit einer hohen Rendite ausgeben. Wenn das Unternehmen seine finanzielle Situation verbessern kann, könnte die Anleihe für den Anleger profitabel sein. Wenn das Unternehmen jedoch in Insolvenz geht, könnte der Anleger einen Verlust erleiden.
Ein weiteres Beispiel könnte eine Anleihe sein, die von einem Schwellenland ausgegeben wird. Schwellenländer haben oft eine niedrigere Bonität als entwickelte Länder, und ihre Anleihen bieten daher in der Regel eine höhere Rendite. Allerdings sind sie auch mit einem höheren Risiko verbunden, insbesondere wenn das Land politische oder wirtschaftliche Instabilität erlebt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass High-Yield-Anleihen sowohl Risiken als auch Chancen bieten. Sie können eine höhere Rendite bieten als andere Anleihen, aber sie sind auch mit einem höheren Risiko verbunden. Anleger sollten daher sorgfältig prüfen, ob sie bereit sind, dieses Risiko einzugehen, bevor sie in High-Yield-Anleihen investieren.