Investment Grade

Definition von Investment Grade

Investment Grade ist ein Begriff, der in der Finanzwelt verwendet wird, um die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens oder eines Staates zu bezeichnen. Es handelt sich dabei um eine Bewertung, die von Ratingagenturen wie Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch Ratings vergeben wird. Diese Agenturen bewerten die Fähigkeit eines Schuldners, seine Schulden zurückzuzahlen. Ein Investment Grade-Rating bedeutet, dass das Risiko eines Zahlungsausfalls als relativ gering eingeschätzt wird.

Die Ratings reichen von AAA (höchste Qualität, geringstes Ausfallrisiko) bis D (Zahlungsausfall oder Insolvenz). Investment Grade umfasst die Ratings von AAA bis BBB- (oder Aaa bis Baa3 in der Notation von Moody’s). Alles unter BBB- wird als spekulativ oder „Non-Investment Grade“ betrachtet, mit einem höheren Risiko eines Zahlungsausfalls.

Die Bedeutung von Investment Grade im Börsenhandel

Im Kontext des Börsenhandels ist das Investment Grade-Rating von großer Bedeutung. Es beeinflusst die Entscheidungen von Investoren und die Kosten für die Aufnahme von Kapital durch ein Unternehmen oder einen Staat.

Ein Investment Grade-Rating kann dazu führen, dass mehr Investoren bereit sind, in die Schuldtitel (wie Anleihen) des Unternehmens oder Staates zu investieren. Dies liegt daran, dass das Risiko eines Zahlungsausfalls als geringer eingeschätzt wird. Daher sind Anleihen mit Investment Grade-Rating in der Regel weniger volatil und bieten niedrigere Renditen als Anleihen mit Non-Investment Grade-Rating.

Ein höheres Rating kann es einem Unternehmen oder Staat auch ermöglichen, Geld zu niedrigeren Zinssätzen zu leihen. Dies liegt daran, dass Investoren für das geringere Risiko eine geringere Rendite akzeptieren. Ein Upgrade auf Investment Grade kann daher die Finanzierungskosten für den Schuldner senken.

Beispiele für Investment Grade

Ein gutes Beispiel für ein Unternehmen mit Investment Grade-Rating ist Microsoft. Das Unternehmen hat ein AAA-Rating von Standard & Poor’s, was bedeutet, dass es als äußerst kreditwürdig angesehen wird und das Risiko eines Zahlungsausfalls sehr gering ist.

Ein Beispiel für einen Staat mit Investment Grade-Rating ist Deutschland. Deutschland hat ein AAA-Rating von allen drei großen Ratingagenturen, was auf die starke Wirtschaft des Landes und seine geringe Verschuldung zurückzuführen ist.

Ein Beispiel für ein Unternehmen, das von Non-Investment Grade auf Investment Grade hochgestuft wurde, ist Ford. Im Jahr 2020 stufte Moody’s das Rating von Ford von Ba1 (Non-Investment Grade) auf Baa3 (Investment Grade) hoch. Dies war auf die Verbesserung der Finanzlage und der Wettbewerbsposition von Ford zurückzuführen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Investment Grade-Rating ein wichtiger Indikator für die Kreditwürdigkeit und das Ausfallrisiko eines Unternehmens oder Staates ist. Es spielt eine entscheidende Rolle im Börsenhandel und beeinflusst die Entscheidungen von Investoren und die Kosten für die Aufnahme von Kapital.