Kapitalschutz-Zertifikate

Definition von Kapitalschutz-Zertifikaten

Kapitalschutz-Zertifikate sind spezielle Finanzinstrumente, die Anlegern die Möglichkeit bieten, in verschiedene Anlageklassen zu investieren, während sie gleichzeitig einen gewissen Schutz ihres investierten Kapitals bieten. Diese Zertifikate sind strukturierte Produkte, die aus einer Kombination von Anleihen und Optionen bestehen. Die Anleihenkomponente dient dem Kapitalschutz, während die Optionenkomponente die Partizipation an der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Basiswerts ermöglicht.

Funktionsweise von Kapitalschutz-Zertifikaten

Die Funktionsweise von Kapitalschutz-Zertifikaten ist relativ komplex und setzt ein gewisses Verständnis für Finanzinstrumente voraus. Im Wesentlichen besteht ein Kapitalschutz-Zertifikat aus zwei Teilen: einem festverzinslichen Wertpapier (meist eine Nullkuponanleihe) und einer oder mehreren Optionen.

Die Nullkuponanleihe dient dazu, das investierte Kapital zu schützen. Sie wird zu einem Preis erworben, der unter ihrem Nennwert liegt, und zahlt bei Fälligkeit den vollen Nennwert aus. Dieser Betrag entspricht dem investierten Kapital des Anlegers.

Die Optionenkomponente des Zertifikats ermöglicht es dem Anleger, an der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Basiswerts zu partizipieren. Der Basiswert kann eine Aktie, ein Aktienindex, Rohstoffe, Währungen oder andere Anlageklassen sein. Wenn der Basiswert steigt, steigt auch der Wert der Option und damit der Wert des Zertifikats. Fällt der Basiswert, verfällt die Option wertlos, aber der Anleger erhält immer noch den Nennwert der Anleihe zurück.

Beispiel für Kapitalschutz-Zertifikate

Angenommen, ein Anleger kauft ein Kapitalschutz-Zertifikat für 100 Euro, das auf den DAX-Index basiert. Der Emittent des Zertifikats verwendet 80 Euro, um eine Nullkuponanleihe zu kaufen, die bei Fälligkeit 100 Euro auszahlt. Die restlichen 20 Euro werden verwendet, um Optionen auf den DAX zu kaufen.

Wenn der DAX am Ende der Laufzeit des Zertifikats gestiegen ist, hat die Option an Wert gewonnen und der Anleger erhält mehr als seine ursprünglichen 100 Euro zurück. Wenn der DAX gefallen ist, verfällt die Option wertlos, aber der Anleger erhält immer noch die 100 Euro aus der Anleihe zurück.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Kapitalschutz nur bei Fälligkeit des Zertifikats gilt. Wenn der Anleger das Zertifikat vor Fälligkeit verkauft, kann er weniger als sein investiertes Kapital zurückerhalten. Zudem ist der Kapitalschutz nur so gut wie die Bonität des Emittenten. Wenn der Emittent in Konkurs geht, kann der Anleger einen Teil oder sein gesamtes investiertes Kapital verlieren.

Fazit

Kapitalschutz-Zertifikate können eine attraktive Anlageoption für risikoaverse Anleger sein, die dennoch an der Wertentwicklung von riskanteren Anlageklassen partizipieren möchten. Sie bieten einen gewissen Schutz des investierten Kapitals, aber dieser Schutz ist nicht absolut und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Bonität des Emittenten und der Marktentwicklung. Wie bei allen Finanzinstrumenten ist es wichtig, dass Anleger die Funktionsweise und Risiken von Kapitalschutz-Zertifikaten vollständig verstehen, bevor sie in sie investieren.