Kassahandel

Definition und Bedeutung des Kassahandels

Der Kassahandel, auch bekannt als Spotmarkt, ist ein Segment des Börsenhandels, in dem Finanzinstrumente wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Devisen sofort und gegen sofortige Bezahlung gehandelt werden. Der Begriff „Kassa“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet „Kasse“, was auf die sofortige Abwicklung der Transaktionen hinweist. Im Gegensatz dazu steht der Terminhandel, bei dem der Handel zu einem bestimmten zukünftigen Zeitpunkt und zu einem im Voraus festgelegten Preis erfolgt.

Im Kassahandel werden die Geschäfte in der Regel innerhalb von zwei Geschäftstagen abgewickelt. Dieser Zeitraum wird als „Lieferfrist“ bezeichnet. Die Preise im Kassahandel, auch als Spotpreise bezeichnet, spiegeln die aktuelle Marktnachfrage und das aktuelle Angebot wider und können sich daher ständig ändern.

Funktionsweise des Kassahandels

Im Kassahandel treffen Käufer und Verkäufer direkt aufeinander. Die Börse fungiert dabei als Vermittler und sorgt für die Abwicklung der Geschäfte. Der Handel erfolgt in der Regel elektronisch über Handelssysteme wie Xetra oder Tradegate.

Ein Beispiel für einen Kassahandel könnte folgendermaßen aussehen: Ein Investor möchte 100 Aktien eines bestimmten Unternehmens kaufen. Er gibt eine Kauforder in sein Handelssystem ein und legt dabei den maximalen Preis fest, den er bereit ist zu zahlen. Diese Order wird dann an die Börse weitergeleitet. Dort wird die Order mit einer passenden Verkaufsorder abgeglichen. Ist ein passender Verkäufer gefunden, kommt das Geschäft zustande und die Aktien wechseln den Besitzer.

Vorteile und Risiken des Kassahandels

Der Kassahandel bietet sowohl Vorteile als auch Risiken. Zu den Vorteilen gehört die sofortige Abwicklung der Geschäfte. Dies ermöglicht es den Anlegern, schnell auf Marktbewegungen zu reagieren und ihre Positionen entsprechend anzupassen. Zudem sind die Transaktionskosten im Kassahandel in der Regel niedriger als im Terminhandel, da keine zusätzlichen Kosten für die Aufrechterhaltung einer offenen Position anfallen.

Zu den Risiken des Kassahandels gehört das Preisrisiko. Da die Preise im Kassahandel ständig schwanken, besteht das Risiko, dass der Preis einer Aktie oder eines anderen Finanzinstruments nach dem Kauf fällt. Zudem besteht das Risiko, dass der Verkäufer einer Aktie oder eines anderen Finanzinstruments seine Lieferverpflichtung nicht erfüllt. Dieses Risiko wird als Lieferausfallrisiko bezeichnet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Kassahandel ein wichtiger Bestandteil des Börsenhandels ist, der es Anlegern ermöglicht, schnell und effizient auf Marktbewegungen zu reagieren. Gleichzeitig birgt der Kassahandel jedoch auch Risiken, die es zu beachten gilt.