Konversion

Definition und Bedeutung von Konversion im Börsenhandel

Die Konversion, auch als Conversion bekannt, ist ein Begriff aus dem Börsenhandel, der sich auf den Austausch eines Wertpapiers in eine andere Form bezieht. Dies kann beispielsweise der Tausch von Vorzugsaktien in Stammaktien, von Anleihen in Aktien oder von Optionsscheinen in Aktien sein. Die Konversion ist ein wichtiges Instrument für Unternehmen und Anleger, um ihre finanziellen Positionen und Risiken zu steuern.

Die Möglichkeit zur Konversion wird in der Regel bereits bei der Emission des Wertpapiers festgelegt und in den Emissionsbedingungen verankert. Sie gibt dem Inhaber des Wertpapiers das Recht, aber nicht die Pflicht, das Papier zu einem vorher festgelegten Verhältnis in eine andere Wertpapierform umzuwandeln.

Arten der Konversion und Beispiele

Es gibt verschiedene Arten der Konversion im Börsenhandel. Eine der häufigsten Formen ist die Konversion von Wandelanleihen. Bei einer Wandelanleihen handelt es sich um eine Anleihe, die dem Inhaber das Recht gibt, die Anleihe zu einem bestimmten Zeitpunkt und zu einem festgelegten Verhältnis in Aktien des ausgebenden Unternehmens umzuwandeln.

Ein Beispiel: Ein Unternehmen gibt eine Wandelanleihe mit einem Nennwert von 100 Euro und einer Laufzeit von fünf Jahren aus. Die Anleihe kann zu einem Verhältnis von 1:1 in Aktien des Unternehmens umgewandelt werden. Wenn der Aktienkurs des Unternehmens nach drei Jahren auf 150 Euro steigt, kann der Inhaber der Anleihe seine Anleihe in Aktien umwandeln und einen Gewinn von 50 Euro pro Aktie erzielen.

Eine weitere Form der Konversion ist die Umwandlung von Vorzugsaktien in Stammaktien. Vorzugsaktien geben dem Inhaber in der Regel ein bevorzugtes Recht auf Dividenden und bei der Liquidation des Unternehmens, aber kein Stimmrecht bei der Hauptversammlung. Durch die Umwandlung in Stammaktien kann der Inhaber Stimmrechte erlangen.

Relevanz der Konversion für Anleger und Unternehmen

Die Konversion bietet sowohl für Anleger als auch für Unternehmen Vorteile. Für Anleger bietet sie die Möglichkeit, von Kurssteigerungen zu profitieren und ihre Investitionen flexibel zu gestalten. Sie können beispielsweise eine Anleihe in Aktien umwandeln, wenn sie eine höhere Rendite durch Kursgewinne und Dividenden erwarten.

Für Unternehmen bietet die Konversion eine Möglichkeit, Eigenkapital zu generieren, ohne neue Aktien ausgeben zu müssen. Durch die Umwandlung von Anleihen oder Vorzugsaktien in Stammaktien erhöht das Unternehmen sein Eigenkapital und verbessert seine Bilanzstruktur.

Allerdings birgt die Konversion auch Risiken. Für Anleger besteht das Risiko, dass der Aktienkurs nach der Umwandlung fällt. Für Unternehmen besteht das Risiko einer Verwässerung des Gewinns pro Aktie, da durch die Umwandlung die Anzahl der ausgegebenen Aktien steigt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Konversion ein wichtiges Instrument im Börsenhandel ist, das sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Sie erfordert von Anlegern und Unternehmen eine sorgfältige Analyse und strategische Entscheidungsfindung.