Lieferung

Definition und Bedeutung von „Lieferung“ im Börsenhandel

Im Kontext des Börsenhandels bezieht sich der Begriff „Lieferung“ auf die Erfüllung einer Verpflichtung, die aus einem vorherigen Handelsgeschäft resultiert. Dies kann den physischen Austausch von Waren oder Wertpapieren, aber auch die Übertragung von Rechten oder Verpflichtungen beinhalten. Die Lieferung ist somit der letzte Schritt in einem Handelsprozess, der mit der Ausführung eines Handels beginnt und mit der Lieferung der gekauften oder verkauften Waren oder Wertpapiere endet.

Arten der Lieferung im Börsenhandel

Es gibt verschiedene Arten von Lieferungen im Börsenhandel, die sich in erster Linie durch die Art der gehandelten Güter und die Art und Weise, wie die Lieferung erfolgt, unterscheiden.

1. Physische Lieferung: Bei der physischen Lieferung handelt es sich um den tatsächlichen Austausch von Waren oder Wertpapieren. Dies ist die traditionellste Form der Lieferung und findet vor allem im Handel mit Rohstoffen und physischen Waren statt. Ein Beispiel für eine physische Lieferung wäre der Kauf von Goldbarren an der Börse, die dann tatsächlich an den Käufer geliefert werden.

2. Buchmäßige Lieferung: Im Gegensatz zur physischen Lieferung findet bei der buchmäßigen Lieferung kein tatsächlicher Austausch von Waren oder Wertpapieren statt. Stattdessen wird die Lieferung durch eine entsprechende Buchung in den Konten der Handelspartner dokumentiert. Dies ist die übliche Form der Lieferung im Handel mit Wertpapieren, bei dem die Eigentumsrechte an den Wertpapieren durch eine entsprechende Buchung übertragen werden.

3. Barausgleich: Bei einigen Handelsgeschäften, insbesondere im Derivatehandel, kann die Lieferung auch durch einen Barausgleich erfolgen. Dabei wird statt der tatsächlichen Lieferung der gehandelten Waren oder Wertpapiere ein Geldbetrag gezahlt, der dem Wert der Waren oder Wertpapiere entspricht. Dies ist beispielsweise bei Optionen der Fall, bei denen der Käufer das Recht hat, die zugrunde liegenden Wertpapiere zu kaufen oder zu verkaufen, aber auch die Möglichkeit hat, sich stattdessen für einen Barausgleich zu entscheiden.

Die Rolle der Lieferung im Börsenhandel

Die Lieferung spielt eine zentrale Rolle im Börsenhandel, da sie die Erfüllung der aus dem Handel resultierenden Verpflichtungen sicherstellt. Ohne die Möglichkeit der Lieferung wäre der Handel mit Waren und Wertpapieren nicht möglich, da die Handelspartner keine Sicherheit hätten, dass ihre Verpflichtungen auch tatsächlich erfüllt werden.

Darüber hinaus hat die Art der Lieferung auch Auswirkungen auf die Risiken, die mit dem Handel verbunden sind. Bei einer physischen Lieferung besteht beispielsweise das Risiko, dass die gelieferten Waren oder Wertpapiere nicht der vereinbarten Qualität entsprechen oder dass die Lieferung verzögert erfolgt. Bei einer buchmäßigen Lieferung oder einem Barausgleich besteht hingegen das Risiko, dass der Handelspartner seine Verpflichtungen nicht erfüllt und die Lieferung nicht wie vereinbart erfolgt.

Insgesamt ist die Lieferung ein wesentlicher Bestandteil des Börsenhandels, der die Erfüllung der aus dem Handel resultierenden Verpflichtungen sicherstellt und somit das Vertrauen in den Handelsprozess stärkt.