Market Maker

Definition und Funktion eines Market Makers

Ein Market Maker, auch als Marktpfleger oder Skontroführer bezeichnet, spielt eine entscheidende Rolle im Börsenhandel. Er ist ein Börsenteilnehmer, der für bestimmte Wertpapiere ständig An- und Verkaufspreise stellt und somit für die Liquidität und Preisstabilität an der Börse sorgt. Der Market Maker trägt das Risiko von Preisänderungen und profitiert von der Differenz zwischen An- und Verkaufspreisen, dem sogenannten Spread.

Market Maker sind in der Regel große Banken oder Finanzinstitute, die über genügend Kapital verfügen, um große Mengen an Wertpapieren kaufen und verkaufen zu können. Sie sind verpflichtet, zu den von ihnen gestellten Preisen zu handeln, unabhängig davon, ob sie einen Gewinn oder Verlust erzielen. Dies gewährleistet die ständige Handelbarkeit der Wertpapiere und trägt zur Stabilität des Marktes bei.

Arbeitsweise und Nutzen eines Market Makers

Market Maker stellen kontinuierlich An- und Verkaufspreise für die von ihnen betreuten Wertpapiere zur Verfügung. Sie reagieren auf Kauf- und Verkaufsaufträge von Anlegern und passen ihre Preise entsprechend an. Wenn ein Anleger ein Wertpapier verkaufen möchte, kauft der Market Maker dieses zu dem von ihm gestellten Ankaufspreis. Möchte ein Anleger ein Wertpapier kaufen, verkauft der Market Maker dieses zu dem von ihm gestellten Verkaufspreis.

Der Nutzen eines Market Makers liegt in der Bereitstellung von Liquidität. Durch das ständige Stellen von An- und Verkaufspreisen sorgt der Market Maker dafür, dass Anleger jederzeit Wertpapiere kaufen oder verkaufen können. Dies ist insbesondere bei weniger liquiden Wertpapieren, wie beispielsweise Aktien kleinerer Unternehmen, von Bedeutung. Ohne die Tätigkeit des Market Makers könnte es passieren, dass für diese Wertpapiere kein Markt vorhanden ist und Anleger ihre Wertpapiere nicht handeln können.

Beispiel für die Tätigkeit eines Market Makers

Ein Beispiel für die Tätigkeit eines Market Makers könnte folgendermaßen aussehen: Ein Anleger möchte 100 Aktien eines bestimmten Unternehmens kaufen. Der aktuelle Kurs liegt bei 50 Euro. Der Market Maker stellt einen Ankaufspreis von 49,50 Euro und einen Verkaufspreis von 50,50 Euro. Der Anleger kauft die Aktien zum Verkaufspreis des Market Makers, also für 50,50 Euro pro Aktie. Der Market Maker verkauft die Aktien aus seinem Bestand und kauft gleichzeitig neue Aktien zum aktuellen Kurs von 50 Euro nach. Der Gewinn des Market Makers liegt in der Differenz zwischen An- und Verkaufspreis, also 0,50 Euro pro Aktie.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Market Maker eine wichtige Rolle im Börsenhandel spielen. Sie sorgen für Liquidität und Preisstabilität und ermöglichen so einen reibungslosen Handel mit Wertpapieren. Ohne die Tätigkeit der Market Maker wäre der Handel mit vielen Wertpapieren nicht oder nur eingeschränkt möglich.