Optionsanleihe

Definition und Merkmale einer Optionsanleihe

Eine Optionsanleihe ist eine besondere Form der Anleihe, die dem Inhaber das Recht einräumt, unter bestimmten Bedingungen und zu einem festgelegten Preis, Aktien des ausgebenden Unternehmens zu erwerben. Dieses Recht ist in Form einer Option eingebettet, daher der Name „Optionsanleihe“. Die Option und die Anleihe können dabei separat gehandelt werden.

Die Optionsanleihe besteht aus zwei Komponenten: der eigentlichen Anleihe und der Option. Die Anleihe ist ein Schuldverschreibung, die dem Inhaber einen festen oder variablen Zinsertrag garantiert. Die Option hingegen ist ein Derivat, das dem Inhaber das Recht, aber nicht die Pflicht, einräumt, eine bestimmte Menge von Aktien zu einem vorher festgelegten Preis (dem sogenannten Ausübungspreis) zu kaufen.

Funktionsweise und Nutzen einer Optionsanleihe

Die Optionsanleihe bietet dem Anleger die Möglichkeit, von Kurssteigerungen der Aktien des ausgebenden Unternehmens zu profitieren, ohne diese Aktien direkt erwerben zu müssen. Steigt der Aktienkurs über den Ausübungspreis, kann der Inhaber der Optionsanleihe seine Option ausüben und die Aktien zum niedrigeren Ausübungspreis erwerben. Die Differenz zwischen dem aktuellen Marktpreis und dem Ausübungspreis stellt dann den Gewinn dar.

Für das ausgebende Unternehmen bietet die Optionsanleihe den Vorteil, dass es sich zu günstigeren Konditionen Kapital beschaffen kann. Da die Anleger durch die Option auf zusätzliche Gewinne hoffen, sind sie in der Regel bereit, einen niedrigeren Zinssatz für die Anleihe zu akzeptieren.

Beispiel einer Optionsanleihe

Angenommen, ein Unternehmen gibt eine Optionsanleihe mit einem Nennwert von 100 Euro, einem Zinssatz von 3% und einer Laufzeit von 5 Jahren aus. Die eingebettete Option berechtigt den Inhaber, in 5 Jahren 10 Aktien des Unternehmens zum Preis von 10 Euro pro Aktie zu erwerben.

Wenn nach 5 Jahren der Aktienkurs des Unternehmens auf 15 Euro gestiegen ist, kann der Inhaber der Optionsanleihe seine Option ausüben und die 10 Aktien für insgesamt 100 Euro erwerben. Anschließend könnte er die Aktien zum aktuellen Marktpreis von 150 Euro verkaufen und einen Gewinn von 50 Euro erzielen.

Wäre der Aktienkurs hingegen unter 10 Euro gefallen, würde der Inhaber seine Option nicht ausüben. Er würde dann nur die Zinsen aus der Anleihe erhalten, aber keinen zusätzlichen Gewinn aus der Option erzielen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Optionsanleihen eine interessante Anlageform für Anleger sind, die sowohl von festen Zinserträgen als auch von möglichen Kurssteigerungen der Aktien des ausgebenden Unternehmens profitieren möchten. Gleichzeitig ermöglichen sie es Unternehmen, sich Kapital zu günstigeren Konditionen zu beschaffen.