Definition und Bedeutung des Pari-Kurses
Der Pari-Kurs ist ein Begriff aus dem Börsenhandel, der sich auf den Nennwert eines Wertpapiers bezieht. Der Nennwert ist der Betrag, der auf der Urkunde eines Wertpapiers ausgedruckt ist und den der Emittent bei Fälligkeit an den Inhaber zahlt. Wenn ein Wertpapier zum Nennwert gehandelt wird, spricht man von einem Pari-Kurs. Der Begriff „Pari“ stammt aus dem Französischen und bedeutet „gleich“. In diesem Kontext bedeutet es, dass der Marktpreis eines Wertpapiers gleich seinem Nennwert ist.
Beispiele und Anwendung des Pari-Kurses
Ein einfaches Beispiel für den Pari-Kurs ist eine Anleihe mit einem Nennwert von 100 Euro. Wenn diese Anleihe an der Börse für genau 100 Euro gehandelt wird, liegt der Kurs pari. Wird die Anleihe hingegen für mehr als 100 Euro gehandelt, liegt der Kurs über pari (Agio). Wird sie für weniger als 100 Euro gehandelt, liegt der Kurs unter pari (Disagio).
Der Pari-Kurs ist besonders wichtig für Anleger, die in festverzinsliche Wertpapiere investieren. Bei solchen Papieren ist der Nennwert der Betrag, den der Anleger bei Fälligkeit der Anleihe erhält. Der Kurs, zu dem der Anleger das Papier erwirbt, bestimmt daher seine Rendite. Kauft er das Papier zum Pari-Kurs, entspricht die Rendite genau dem Zinssatz des Papiers. Kauft er das Papier über pari, verringert sich seine Rendite, da er mehr für das Papier zahlt, als er bei Fälligkeit erhält. Kauft er das Papier unter pari, erhöht sich seine Rendite entsprechend.
Pari-Kurs und die Rolle des Marktzinses
Der Pari-Kurs eines festverzinslichen Wertpapiers ist eng mit dem Marktzins verbunden. Steigt der Marktzins nach der Emission des Papiers, fällt in der Regel der Kurs des Papiers unter pari, da Anleger nun höher verzinste Papiere erwerben können. Fällt der Marktzins hingegen, steigt der Kurs des Papiers über pari, da das Papier nun eine höhere Rendite bietet als neu emittierte Papiere.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Pari-Kurs nicht für alle Arten von Wertpapieren relevant ist. Bei Aktien beispielsweise gibt es keinen festgelegten Nennwert, der bei Fälligkeit ausgezahlt wird. Der Kurs einer Aktie wird vielmehr durch Angebot und Nachfrage bestimmt und kann daher erheblich vom ursprünglichen Ausgabepreis abweichen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Pari-Kurs ein wichtiger Indikator für die Bewertung von festverzinslichen Wertpapieren ist. Er ermöglicht es Anlegern, die Rendite ihrer Investitionen zu berechnen und zu vergleichen und hilft ihnen, fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.