Grundlagen von Payment-For-Order-Flows (PFOF)
Payment-For-Order-Flow (PFOF) ist ein Geschäftsmodell, das in der Finanzindustrie, insbesondere im Börsenhandel, weit verbreitet ist. Es bezieht sich auf die Praxis, bei der ein Broker eine Vergütung (in der Regel eine kleine Gebühr pro Aktie) von einer Handelsstelle erhält, um Kundenaufträge dorthin zu leiten. Diese Praxis ist in den USA weit verbreitet, obwohl sie in einigen Ländern, wie zum Beispiel in Großbritannien, verboten ist.
Die Idee hinter PFOF ist, dass es den Brokern ermöglicht, ihren Kunden kostenlose oder sehr kostengünstige Trades anzubieten, indem sie die Kosten auf die Handelsstellen verlagern. Dies kann den Handel für den durchschnittlichen Anleger zugänglicher machen, da die Kosten für den Handel oft ein Hindernis für kleinere Anleger sind.
Wie Payment-For-Order-Flows funktioniert
Angenommen, ein Kunde möchte 100 Aktien von Unternehmen X kaufen. Der Broker könnte diesen Auftrag an eine Handelsstelle leiten, die bereit ist, eine Gebühr für diesen Auftrag zu zahlen. Die Handelsstelle könnte dann versuchen, den Auftrag auszuführen, indem sie die Aktien entweder direkt kauft oder sie von einem anderen Marktteilnehmer leiht.
Die Handelsstelle verdient Geld, indem sie eine kleine Spanne zwischen dem Preis, zu dem sie die Aktien kauft, und dem Preis, zu dem sie sie an den Kunden verkauft, einbehält. Diese Spanne wird als „Spread“ bezeichnet. Die Gebühr, die die Handelsstelle an den Broker zahlt, wird von diesem Spread abgezogen.
Vor- und Nachteile von Payment-For-Order-Flows
Ein Hauptvorteil von PFOF ist, dass es den Brokern ermöglicht, ihren Kunden kostenlose oder sehr kostengünstige Trades anzubieten. Dies kann den Handel für den durchschnittlichen Anleger zugänglicher machen und die Teilnahme am Markt erhöhen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass es den Brokern ermöglicht, zusätzliche Einnahmen zu generieren, ohne ihre Kunden direkt zu belasten. Dies kann es den Brokern ermöglichen, ihre Geschäftsmodelle zu diversifizieren und ihre Abhängigkeit von Handelsgebühren zu verringern.
Es gibt jedoch auch einige Nachteile. Ein Hauptnachteil ist, dass PFOF zu einem Interessenkonflikt zwischen dem Broker und seinen Kunden führen kann. Der Broker könnte versucht sein, Aufträge an die Handelsstelle zu leiten, die die höchste Gebühr zahlt, anstatt an die Handelsstelle, die den besten Preis für den Kunden bietet.
Ein weiterer Nachteil ist, dass PFOF die Transparenz des Marktes verringern kann. Da die Handelsstellen die Gebühren, die sie an die Broker zahlen, nicht offenlegen müssen, kann es für die Kunden schwierig sein, zu wissen, ob sie den besten Preis für ihre Trades erhalten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Payment-For-Order-Flows sowohl Vor- als auch Nachteile hat. Es kann den Handel für den durchschnittlichen Anleger zugänglicher machen und den Brokern zusätzliche Einnahmen ermöglichen. Gleichzeitig kann es jedoch auch zu Interessenkonflikten führen und die Transparenz des Marktes verringern.