Prämie

Definition und Bedeutung der Prämie im Börsenhandel

Die Prämie im Börsenhandel bezeichnet den Preis, den ein Käufer für den Erwerb eines Optionsrechts zahlen muss. Dieses Optionsrecht gibt dem Käufer das Recht, aber nicht die Pflicht, eine bestimmte Menge eines zugrunde liegenden Wertpapiers (z.B. Aktien, Anleihen, Rohstoffe) zu einem vorher festgelegten Preis (Ausübungspreis) innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Die Prämie wird in der Regel in der Währung des zugrunde liegenden Wertpapiers angegeben und pro Einheit des Wertpapiers berechnet.

Berechnung der Prämie

Die Höhe der Prämie wird durch verschiedene Faktoren bestimmt. Dazu gehören der aktuelle Marktpreis des zugrunde liegenden Wertpapiers, der Ausübungspreis, die Restlaufzeit der Option, die Volatilität des zugrunde liegenden Wertpapiers und der risikofreie Zinssatz.

Der innere Wert einer Option ist die Differenz zwischen dem aktuellen Marktpreis des zugrunde liegenden Wertpapiers und dem Ausübungspreis. Ist der innere Wert positiv, spricht man von einer im Geld liegenden Option. Ist der innere Wert negativ oder null, spricht man von einer aus dem Geld oder am Geld liegenden Option. Der innere Wert stellt den minimalen Wert einer Option dar.

Zusätzlich zum inneren Wert enthält die Prämie auch einen Zeitwert. Der Zeitwert berücksichtigt die Möglichkeit, dass der innere Wert der Option im Laufe der Zeit steigen kann. Je länger die Restlaufzeit und je höher die Volatilität des zugrunde liegenden Wertpapiers, desto höher ist der Zeitwert.

Beispiel zur Veranschaulichung

Angenommen, ein Investor kauft eine Call-Option auf eine Aktie mit einem Ausübungspreis von 100 Euro. Der aktuelle Marktpreis der Aktie beträgt 105 Euro und die Option hat eine Restlaufzeit von einem Monat. Die Prämie für die Option könnte beispielsweise 7 Euro betragen.

Der innere Wert der Option beträgt in diesem Fall 5 Euro (105 Euro – 100 Euro). Der Zeitwert der Option beträgt 2 Euro (7 Euro – 5 Euro). Der Investor zahlt also eine Prämie von 7 Euro für das Recht, die Aktie innerhalb eines Monats für 100 Euro kaufen zu können. Steigt der Marktpreis der Aktie innerhalb dieses Monats über 107 Euro, kann der Investor einen Gewinn erzielen. Fällt der Marktpreis der Aktie unter 100 Euro, verliert der Investor höchstens die gezahlte Prämie von 7 Euro.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Prämie im Börsenhandel den Preis für ein Optionsrecht darstellt und durch verschiedene Faktoren bestimmt wird. Sie besteht aus einem inneren Wert und einem Zeitwert und ermöglicht es Investoren, von Preisbewegungen eines zugrunde liegenden Wertpapiers zu profitieren, ohne dieses direkt besitzen zu müssen.