Saron

Definition und Bedeutung von Saron

Saron (Swiss Average Rate Overnight) ist ein Referenzzinssatz, der die durchschnittlichen Zinssätze für unbesicherte Übernachtkredite im Schweizer Interbankenmarkt widerspiegelt. Er wurde im Jahr 2009 von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der SIX Swiss Exchange eingeführt und wird von der SIX Swiss Exchange berechnet und veröffentlicht.

Der Saron ist ein wichtiger Indikator für die kurzfristigen Finanzierungskosten auf dem Schweizer Geldmarkt und dient als Basis für eine Vielzahl von Finanzprodukten, einschließlich Derivaten, Anleihen und Krediten. Er ist auch ein wichtiger Referenzzinssatz für die Geldpolitik der SNB.

Die Berechnung des Saron

Der Saron wird auf der Grundlage von Transaktionen und Quotes berechnet, die auf der elektronischen Handelsplattform der SIX Swiss Exchange, dem Swiss Money Market, erfasst werden. Die Berechnung erfolgt einmal täglich nach dem Prinzip des volumengewichteten Durchschnittspreises (VWAP). Dabei werden alle Transaktionen und Quotes, die während des Handelstages erfasst wurden, in die Berechnung einbezogen.

Die Berechnung des Saron erfolgt in drei Schritten:

1. Zunächst werden alle Transaktionen und Quotes, die während des Handelstages erfasst wurden, nach ihrem Volumen gewichtet.

2. Anschließend wird der Durchschnitt dieser gewichteten Zinssätze berechnet.

3. Schließlich wird dieser Durchschnitt auf fünf Dezimalstellen gerundet, um den Saron für den Tag zu ermitteln.

Die Anwendung des Saron

Der Saron wird in einer Vielzahl von Finanzprodukten und -verträgen verwendet. Dazu gehören unter anderem:

– Derivate: Der Saron dient als Basis für eine Vielzahl von Derivaten, einschließlich Zinsswaps, Forward Rate Agreements und Optionen.

– Anleihen: Einige Anleihen haben einen variablen Zinssatz, der an den Saron gekoppelt ist.

– Kredite: Einige Kredite, insbesondere variable Hypotheken, haben einen Zinssatz, der an den Saron gekoppelt ist.

Darüber hinaus dient der Saron als Referenzzinssatz für die Geldpolitik der SNB. Die SNB kann den Saron beeinflussen, indem sie den Leitzins ändert oder durch Offenmarktgeschäfte, bei denen sie Wertpapiere kauft oder verkauft, um die Menge an Geld im Bankensystem zu steuern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Saron ein wichtiger Indikator für die kurzfristigen Finanzierungskosten auf dem Schweizer Geldmarkt ist und eine zentrale Rolle in der Schweizer Finanzwirtschaft spielt. Er dient als Basis für eine Vielzahl von Finanzprodukten und -verträgen und ist ein wichtiger Referenzzinssatz für die Geldpolitik der SNB.