Sharpe-Ratio

Definition der Sharpe-Ratio

Die Sharpe-Ratio, benannt nach dem Nobelpreisträger William F. Sharpe, ist eine Kennzahl zur Messung der risikoadjustierten Rendite eines Investments. Sie wird häufig im Börsenhandel und in der Finanzanalyse verwendet, um die Performance von Anlagen zu bewerten und zu vergleichen. Die Sharpe-Ratio berechnet das Verhältnis zwischen der erwarteten Rendite eines Investments und dessen Volatilität, also dem Risiko, das mit dem Investment verbunden ist.

Berechnung und Interpretation der Sharpe-Ratio

Die Sharpe-Ratio wird berechnet, indem die erwartete Rendite des Investments minus der risikofreien Rendite (z.B. die Rendite von Staatsanleihen) durch die Standardabweichung der Rendite des Investments geteilt wird. Die Formel lautet also:

Sharpe-Ratio = (Erwartete Rendite des Investments – Risikofreie Rendite) / Standardabweichung der Rendite des Investments

Die Interpretation der Sharpe-Ratio ist relativ einfach: Je höher die Sharpe-Ratio, desto besser ist die risikoadjustierte Rendite des Investments. Eine hohe Sharpe-Ratio bedeutet, dass das Investment für das eingegangene Risiko eine hohe Rendite liefert. Eine niedrige Sharpe-Ratio hingegen deutet darauf hin, dass das Investment für das eingegangene Risiko eine niedrige Rendite liefert.

Beispiel zur Anwendung der Sharpe-Ratio

Angenommen, ein Investor hat die Wahl zwischen zwei Investments: Investment A hat eine erwartete Rendite von 10% und eine Standardabweichung der Rendite von 15%. Investment B hat eine erwartete Rendite von 8% und eine Standardabweichung der Rendite von 10%. Die risikofreie Rendite beträgt 2%.

Die Sharpe-Ratio für Investment A wäre dann (10% – 2%) / 15% = 0,53. Die Sharpe-Ratio für Investment B wäre (8% – 2%) / 10% = 0,6.

Obwohl Investment A eine höhere erwartete Rendite hat, zeigt die Sharpe-Ratio, dass Investment B eine bessere risikoadjustierte Rendite hat. Der Investor sollte also, wenn er das Risiko berücksichtigt, Investment B bevorzugen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Sharpe-Ratio nur eine von vielen Kennzahlen ist, die bei der Bewertung von Investments verwendet werden sollten. Sie berücksichtigt nur das systematische Risiko (das durch die Standardabweichung der Rendite gemessen wird) und nicht das unsystematische Risiko (das durch spezifische Risiken des Investments verursacht wird). Daher sollte sie immer in Kombination mit anderen Kennzahlen und Informationen verwendet werden.