SOFR

Definition und Bedeutung von SOFR

SOFR steht für Secured Overnight Financing Rate. Es handelt sich dabei um einen Referenzzinssatz, der von der Federal Reserve Bank of New York in Zusammenarbeit mit dem Office of Financial Research (OFR) veröffentlicht wird. Der SOFR ist ein Maß für die Kosten von Transaktionen im US-amerikanischen Treasury-Repomarkt, bei denen es sich um kurzfristige Kredite handelt, die durch US-Staatsanleihen besichert sind.

Der SOFR wurde im April 2018 eingeführt und soll den bisherigen Referenzzinssatz, den London Interbank Offered Rate (LIBOR), ersetzen. Der LIBOR wurde in der Vergangenheit durch Manipulationen in Misskredit gebracht und soll bis Ende 2021 auslaufen. Der SOFR gilt als robuster und transparenter, da er auf tatsächlichen Transaktionen basiert und nicht auf Schätzungen von Banken, wie es beim LIBOR der Fall war.

Wie wird der SOFR berechnet?

Der SOFR wird auf der Grundlage von tatsächlichen Transaktionen im Treasury-Repomarkt berechnet. Dieser Markt ist sehr liquide und umfasst täglich Transaktionen im Wert von mehreren Billionen Dollar. Der SOFR ist ein volumengewichteter Median der Transaktionskosten im Treasury-Repomarkt. Er wird täglich veröffentlicht und reflektiert die Kosten von Übernachtkrediten, die durch US-Staatsanleihen besichert sind.

Der SOFR umfasst drei Komponenten: Treasury-Repo-Geschäfte, die von der Federal Reserve Bank of New York abgewickelt werden, Treasury-Repo-Geschäfte, die auf dem Interdealer-Markt abgewickelt werden, und Treasury-Repo-Geschäfte, die auf dem Kundenmarkt abgewickelt werden.

Anwendung und Auswirkungen des SOFR

Der SOFR hat eine breite Anwendung in der Finanzwelt. Er wird als Referenzzinssatz für eine Vielzahl von Finanzprodukten verwendet, darunter Derivate, Kredite und Hypotheken. Darüber hinaus wird er als Benchmark für die Kosten von kurzfristigen Krediten in der US-Wirtschaft verwendet.

Die Einführung des SOFR hat erhebliche Auswirkungen auf den Finanzmarkt. Da er auf tatsächlichen Transaktionen basiert, ist er weniger anfällig für Manipulationen als der LIBOR. Allerdings ist er auch volatiler, da er auf Übernachtkrediten basiert und daher stärker auf kurzfristige Schwankungen im Treasury-Repomarkt reagiert.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des SOFR ist, dass er, im Gegensatz zum LIBOR, keine Risikoprämie enthält. Dies bedeutet, dass er tendenziell niedriger ist als der LIBOR. Dies hat Auswirkungen auf die Preisgestaltung von Finanzprodukten, die auf dem SOFR basieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der SOFR ein wichtiger Schritt in Richtung einer transparenteren und robusteren Festlegung von Referenzzinssätzen ist. Seine Einführung stellt jedoch auch Herausforderungen für Marktteilnehmer dar, die sich an die neuen Bedingungen anpassen müssen.