Definition von Streubesitz
Streubesitz, auch bekannt als Free Float, bezeichnet den Anteil an Aktien eines börsennotierten Unternehmens, der sich im Besitz der allgemeinen Öffentlichkeit befindet und frei am Markt gehandelt werden kann. Diese Aktien sind nicht fest in den Händen von Großaktionären, wie etwa dem Gründer oder der Gründerfamilie, institutionellen Investoren oder dem Staat. Der Streubesitz ist ein wichtiger Indikator für die Liquidität einer Aktie und kann einen erheblichen Einfluss auf deren Preis und Volatilität haben.
Bedeutung des Streubesitzes für den Börsenhandel
Der Streubesitz ist ein wesentlicher Faktor für den Börsenhandel. Er bestimmt, wie viele Aktien eines Unternehmens tatsächlich für den Handel zur Verfügung stehen. Je größer der Streubesitz, desto mehr Aktien können gehandelt werden, was zu einer höheren Liquidität führt. Eine hohe Liquidität ist für Anleger attraktiv, da sie das Risiko reduziert, dass sie ihre Aktien nicht verkaufen können, wenn sie dies wünschen.
Darüber hinaus hat der Streubesitz Auswirkungen auf die Preisbildung von Aktien. Wenn der Streubesitz gering ist, kann dies zu größeren Preisschwankungen führen, da selbst kleine Handelsvolumen einen erheblichen Einfluss auf den Preis haben können. Ein hoher Streubesitz hingegen kann dazu beitragen, die Preisvolatilität zu reduzieren, da mehr Aktien für den Handel zur Verfügung stehen.
Beispiele für Streubesitz
Ein gutes Beispiel für den Einfluss des Streubesitzes auf den Börsenhandel ist die Volkswagen AG. Im Jahr 2008 besaßen Porsche und das Land Niedersachsen zusammen über 90% der Stammaktien von Volkswagen, was bedeutete, dass weniger als 10% der Aktien im Streubesitz waren. Als Porsche ankündigte, seinen Anteil weiter erhöhen zu wollen, führte dies zu einem starken Anstieg des Aktienkurses, da nur wenige Aktien für den Handel zur Verfügung standen.
Ein weiteres Beispiel ist die Deutsche Telekom AG. Hier liegt der Streubesitz bei etwa 55%, was bedeutet, dass mehr als die Hälfte der Aktien frei gehandelt werden können. Dies führt zu einer hohen Liquidität der Aktie und zu relativ stabilen Preisen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Streubesitz ein wichtiger Faktor für den Börsenhandel ist. Er beeinflusst die Liquidität einer Aktie, ihre Preisvolatilität und kann daher einen erheblichen Einfluss auf die Anlageentscheidungen von Investoren haben. Es ist daher für Anleger wichtig, den Streubesitz einer Aktie zu berücksichtigen, wenn sie ihre Anlagestrategie planen.