Treynor-Ratio

Definition der Treynor-Ratio

Die Treynor-Ratio, benannt nach ihrem Entwickler Jack L. Treynor, ist eine Kennzahl zur Bewertung der Performance von Investmentportfolios. Sie misst das risikoadjustierte Renditeverhältnis eines Portfolios und wird häufig im Risikomanagement und in der Portfolioanalyse verwendet. Die Treynor-Ratio ist definiert als das Verhältnis der über dem risikofreien Zinssatz liegenden Rendite eines Portfolios zur Volatilität dieses Portfolios, gemessen durch das Beta.

Die Formel zur Berechnung der Treynor-Ratio lautet:

Treynor-Ratio = (Portfolio Rendite – risikofreie Rendite) / Beta des Portfolios

Interpretation und Anwendung der Treynor-Ratio

Die Treynor-Ratio ist ein Maß für die Überschussrendite pro Einheit des systematischen Risikos. Ein höherer Wert der Treynor-Ratio deutet auf eine bessere Performance des Portfolios hin, da es für das eingegangene Risiko eine höhere Rendite erzielt. Im Gegensatz dazu deutet ein niedrigerer Wert auf eine schlechtere Performance hin.

Die Treynor-Ratio ist besonders nützlich, wenn man die Performance verschiedener Portfolios vergleichen möchte. Sie ermöglicht es, die Portfolios auf der Grundlage ihrer risikoadjustierten Renditen zu rangieren. Ein Portfolio mit einer höheren Treynor-Ratio wäre vorzuziehen, da es eine höhere Rendite für das eingegangene Risiko bietet.

Beispiel zur Berechnung der Treynor-Ratio

Angenommen, wir haben ein Portfolio mit einer jährlichen Rendite von 15%. Der risikofreie Zinssatz beträgt 2% und das Beta des Portfolios ist 1,5. Die Treynor-Ratio für dieses Portfolio wäre dann:

Treynor-Ratio = (15% – 2%) / 1,5 = 8,67%

Dies bedeutet, dass das Portfolio für jede Einheit des systematischen Risikos eine Überschussrendite von 8,67% erzielt.

Kritik und Einschränkungen der Treynor-Ratio

Obwohl die Treynor-Ratio ein nützliches Werkzeug zur Bewertung der Performance von Portfolios ist, hat sie auch einige Einschränkungen. Erstens berücksichtigt sie nur das systematische Risiko und ignoriert das unsystematische Risiko. Dies kann dazu führen, dass die tatsächliche Risikosituation eines Portfolios unterschätzt wird.

Zweitens basiert die Treynor-Ratio auf der Annahme, dass die Beziehung zwischen dem Risiko und der Rendite eines Portfolios linear ist. Dies ist jedoch nicht immer der Fall, insbesondere bei Portfolios mit Derivaten oder illiquiden Vermögenswerten.

Trotz dieser Einschränkungen bleibt die Treynor-Ratio ein wichtiger Indikator für die risikoadjustierte Performance von Investmentportfolios und ein wertvolles Werkzeug für Investoren und Portfoliomanager.