Definition und Bedeutung von „Alten Aktien“
„Alte Aktien“ sind eine spezielle Kategorie von Aktien, die sich auf Wertpapiere bezieht, die vor einer bestimmten Kapitalerhöhung ausgegeben wurden. Im Kontext des Börsenhandels sind alte Aktien diejenigen, die bereits vor einer neuen Ausgabe von Aktien durch ein Unternehmen im Umlauf waren. Sie sind im Gegensatz zu den „jungen Aktien“, die nach der Kapitalerhöhung ausgegeben werden, bereits am Markt etabliert.
Die Unterscheidung zwischen alten und jungen Aktien ist besonders relevant, wenn ein Unternehmen eine Kapitalerhöhung durchführt. Bei einer Kapitalerhöhung gibt ein Unternehmen neue Aktien aus, um zusätzliches Kapital zu generieren. Die neuen Aktien können zu einem niedrigeren Preis als die alten Aktien angeboten werden, um Anleger zum Kauf zu ermutigen. Dies kann jedoch den Wert der alten Aktien verwässern, da es nun mehr Aktien gibt, die den Wert des Unternehmens repräsentieren.
Rechte und Pflichten der Inhaber von „Alten Aktien“
Die Inhaber von alten Aktien haben in der Regel dieselben Rechte und Pflichten wie die Inhaber von jungen Aktien. Sie haben das Recht auf Dividenden, das Recht auf Informationen und das Recht, an der Hauptversammlung des Unternehmens teilzunehmen und abzustimmen.
Es gibt jedoch eine wichtige Ausnahme: Bei einer Kapitalerhöhung haben die Inhaber von alten Aktien in der Regel ein Bezugsrecht auf die neuen Aktien. Dies bedeutet, dass sie das Recht haben, eine bestimmte Anzahl von neuen Aktien proportional zu ihrem bestehenden Anteil am Unternehmen zu erwerben. Dieses Recht ermöglicht es den Inhabern von alten Aktien, ihren Anteil am Unternehmen aufrechtzuerhalten und eine mögliche Verwässerung ihres Anteils zu verhindern.
Beispiel für den Handel mit „Alten Aktien“
Ein gutes Beispiel für den Handel mit alten Aktien ist die Kapitalerhöhung der Deutschen Bank im Jahr 2017. Die Bank gab neue Aktien zu einem Preis von 11,65 Euro aus, während die alten Aktien zu diesem Zeitpunkt bei etwa 17,86 Euro gehandelt wurden. Die Inhaber von alten Aktien hatten das Recht, für je zwei alte Aktien eine neue Aktie zu erwerben. Dies ermöglichte es ihnen, ihren Anteil am Unternehmen aufrechtzuerhalten und eine mögliche Verwässerung ihres Anteils zu verhindern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alte Aktien ein wichtiger Aspekt des Börsenhandels sind, insbesondere im Kontext von Kapitalerhöhungen. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, ihren Anteil an einem Unternehmen aufrechtzuerhalten und eine mögliche Verwässerung ihres Anteils zu verhindern. Gleichzeitig können sie jedoch auch zu einer Verwässerung des Wertes der alten Aktien führen, wenn die neuen Aktien zu einem niedrigeren Preis ausgegeben werden. Daher ist es wichtig, die Unterschiede zwischen alten und jungen Aktien zu verstehen und die Auswirkungen einer Kapitalerhöhung auf den Wert der eigenen Aktien zu berücksichtigen.