Commercial Paper

Definition von Commercial Paper

Commercial Paper, auch Handelspapier genannt, ist ein kurzfristiges, unbesichertes Schuldtitel, das von Unternehmen ausgegeben wird, um ihre kurzfristigen Verbindlichkeiten, wie Gehälter, Rechnungen und Schulden, zu decken. Es handelt sich um ein Geldmarktinstrument, das in der Regel eine Laufzeit von maximal 270 Tagen hat und daher nicht bei der Securities and Exchange Commission (SEC) registriert werden muss.

Eigenschaften und Arten von Commercial Paper

Commercial Paper ist in der Regel ein Promissory Note, das heißt, es ist ein Versprechen des Unternehmens, den Betrag am Fälligkeitsdatum zurückzuzahlen. Es wird zu einem Diskontpreis ausgegeben, was bedeutet, dass Anleger es zu einem Preis kaufen, der unter seinem Nennwert liegt, und am Ende der Laufzeit den vollen Nennwert erhalten. Der Unterschied zwischen dem Kaufpreis und dem Nennwert stellt den Zinsertrag für den Anleger dar.

Es gibt zwei Hauptarten von Commercial Paper: das unbesicherte Commercial Paper und das Asset-Backed Commercial Paper. Das unbesicherte Commercial Paper ist das traditionelle Instrument, das auf der allgemeinen Kreditwürdigkeit des Emittenten basiert. Das Asset-Backed Commercial Paper hingegen ist durch Vermögenswerte des Unternehmens besichert, was es für Anleger attraktiver macht, da es im Falle eines Ausfalls des Unternehmens eine zusätzliche Sicherheit bietet.

Beispiel und Nutzung von Commercial Paper

Ein typisches Beispiel für die Nutzung von Commercial Paper könnte ein großes Technologieunternehmen sein, das kurzfristige Liquidität benötigt, um seine Betriebskosten zu decken. Das Unternehmen könnte Commercial Paper mit einer Laufzeit von 90 Tagen und einem Nennwert von 1.000.000 € ausgeben, das zu einem Diskontpreis von 990.000 € verkauft wird. Am Ende der 90 Tage zahlt das Unternehmen den Anlegern den vollen Nennwert von 1.000.000 € zurück. Der Zinsertrag für den Anleger beträgt in diesem Fall 10.000 €.

Commercial Paper wird häufig von institutionellen Anlegern wie Geldmarktfonds, Versicherungsgesellschaften und Pensionsfonds gekauft, da es eine sichere und liquide Anlageoption bietet. Es ist auch ein beliebtes Instrument für Unternehmen, um ihre kurzfristigen Finanzierungsbedürfnisse zu decken, da es eine kostengünstige Alternative zu Bankkrediten darstellt.

Risiken und Vorteile von Commercial Paper

Wie bei jeder Anlageform birgt auch das Commercial Paper Risiken. Das Hauptrisiko besteht darin, dass das ausgebende Unternehmen nicht in der Lage ist, seine Schulden am Fälligkeitsdatum zurückzuzahlen. Dieses Risiko ist bei unbesichertem Commercial Paper höher als bei Asset-Backed Commercial Paper.

Trotz der Risiken bietet Commercial Paper auch eine Reihe von Vorteilen. Für Unternehmen ist es eine flexible und kostengünstige Möglichkeit, kurzfristige Liquidität zu generieren. Für Anleger bietet es eine sichere und liquide Anlageoption mit einer höheren Rendite als andere kurzfristige Instrumente wie Treasury Bills.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Commercial Paper ein wichtiges Instrument im Geldmarkt ist, das sowohl von Unternehmen zur Finanzierung ihrer kurzfristigen Bedürfnisse als auch von Anlegern zur Diversifizierung ihrer Portfolios genutzt wird.