Definition von „Eindecken“ im Börsenhandel
„Eindecken“ ist ein Begriff, der im Börsenhandel verwendet wird und sich auf den Kauf von Wertpapieren bezieht, insbesondere in Situationen, in denen ein Händler zuvor eine Short-Position eingegangen ist. Eine Short-Position bedeutet, dass der Händler Wertpapiere verkauft hat, die er zu diesem Zeitpunkt noch nicht besitzt, in der Erwartung, dass der Preis dieser Wertpapiere fallen wird. Das „Eindecken“ erfolgt dann, wenn der Händler die gleichen Wertpapiere zu einem späteren Zeitpunkt und hoffentlich zu einem niedrigeren Preis kauft, um seine Position zu schließen.
Prozess des Eindeckens
Der Prozess des Eindeckens beginnt, wenn ein Händler eine Short-Position eröffnet, indem er Wertpapiere verkauft, die er nicht besitzt. Dies wird oft durch das Ausleihen der Wertpapiere von einem Broker ermöglicht. Der Händler verkauft dann diese geliehenen Wertpapiere auf dem offenen Markt in der Hoffnung, dass der Preis fallen wird.
Wenn der Preis der Wertpapiere fällt, wie vom Händler erwartet, kann er die gleichen Wertpapiere zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen. Dieser Rückkauf ist das, was als „Eindecken“ bezeichnet wird. Nach dem Eindecken gibt der Händler die nun gekauften Wertpapiere an den Broker zurück, von dem er sie ursprünglich ausgeliehen hatte, und behält den Unterschied zwischen dem Verkaufspreis und dem Rückkaufpreis als Gewinn.
Beispiel für das Eindecken
Angenommen, ein Händler erwartet, dass der Preis einer Aktie von Unternehmen X fallen wird. Er entscheidet sich, eine Short-Position zu eröffnen und leiht sich 100 Aktien von Unternehmen X von seinem Broker aus. Er verkauft diese Aktien sofort auf dem offenen Markt zu einem Preis von 50 Euro pro Aktie, was ihm einen Erlös von 5.000 Euro einbringt.
Einige Tage später fällt der Preis der Aktie von Unternehmen X auf 40 Euro pro Aktie. Der Händler entscheidet sich, sich einzudecken und kauft 100 Aktien von Unternehmen X zu diesem niedrigeren Preis, was ihn 4.000 Euro kostet. Nach dem Eindecken gibt er die 100 Aktien an seinen Broker zurück. Da der Händler die Aktien für 5.000 Euro verkauft und sie für 4.000 Euro zurückgekauft hat, beträgt sein Gewinn aus dieser Transaktion 1.000 Euro.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Eindecken auch mit Risiken verbunden ist. Wenn der Preis der Aktie steigt, statt zu fallen, muss der Händler die Aktie zu einem höheren Preis zurückkaufen, was zu einem Verlust führen kann. Daher erfordert das Eindecken eine sorgfältige Marktbeobachtung und Risikobewertung.