Definition von Fälligkeit
Im Kontext des Börsenhandels bezieht sich der Begriff „Fälligkeit“ auf den Zeitpunkt, an dem eine Schuld oder Verpflichtung beglichen werden muss. Dies kann sich auf verschiedene Finanzinstrumente beziehen, darunter Anleihen, Optionen, Futures und andere Derivate. Die Fälligkeit ist ein entscheidender Faktor, der den Wert dieser Instrumente bestimmt und ihre Handelsstrategien beeinflusst.
Die Rolle der Fälligkeit bei verschiedenen Finanzinstrumenten
Bei Anleihen bezeichnet die Fälligkeit das Datum, an dem der Nennwert der Anleihe an den Anleiheinhaber zurückgezahlt wird. Bis zu diesem Datum erhält der Anleiheinhaber regelmäßige Zinszahlungen. Die Fälligkeit einer Anleihe kann von wenigen Monaten bis zu 30 Jahren oder mehr reichen. Anleihen mit längerer Laufzeit haben in der Regel höhere Zinsen, um das zusätzliche Risiko auszugleichen.
Optionen und Futures sind beides Derivate, deren Wert von einem zugrunde liegenden Vermögenswert abhängt. Bei Optionen gibt die Fälligkeit den letzten Tag an, an dem die Option ausgeübt werden kann. Nach diesem Datum verfällt die Option wertlos, wenn sie nicht ausgeübt wurde. Bei Futures ist die Fälligkeit das Datum, an dem der zugrunde liegende Vermögenswert geliefert und bezahlt werden muss.
Die Auswirkungen der Fälligkeit auf Handelsstrategien
Die Fälligkeit eines Finanzinstruments hat erhebliche Auswirkungen auf dessen Preis und die damit verbundenen Handelsstrategien. Im Allgemeinen gilt: Je näher das Fälligkeitsdatum, desto geringer ist der Zeitwert des Instruments. Dies ist besonders bei Optionen der Fall, bei denen der Zeitwert einen erheblichen Teil des Preises ausmacht.
Die Fälligkeit beeinflusst auch die Risikotoleranz eines Anlegers. Anleger mit einer geringeren Risikotoleranz ziehen in der Regel Anleihen mit kürzerer Laufzeit vor, da das Risiko, dass der Emittent in Verzug gerät, mit der Zeit zunimmt. Umgekehrt können risikofreudigere Anleger Anleihen mit längerer Laufzeit bevorzugen, da diese in der Regel höhere Renditen bieten.
Beispiel für die Bedeutung der Fälligkeit
Ein gutes Beispiel für die Bedeutung der Fälligkeit ist der Handel mit Optionen. Angenommen, ein Anleger kauft eine Call-Option auf eine Aktie mit einem Ausübungspreis von 100 €, die in drei Monaten fällig ist. Wenn der Preis der Aktie vor der Fälligkeit auf 120 € steigt, kann der Anleger die Option ausüben und einen Gewinn von 20 € pro Aktie erzielen. Wenn der Preis der Aktie jedoch unter 100 € bleibt, verfällt die Option wertlos, und der Anleger verliert die für den Kauf der Option gezahlte Prämie.
Insgesamt ist die Fälligkeit ein zentraler Aspekt des Börsenhandels, der sowohl den Wert von Finanzinstrumenten als auch die Strategien, mit denen sie gehandelt werden, erheblich beeinflusst.