Definition und Charakteristika von Pfandbriefen
Ein Pfandbrief ist eine besondere Form der Anleihe, die von Kreditinstituten, insbesondere von Pfandbriefbanken, ausgegeben wird. Sie sind durch Hypotheken oder öffentliche Kredite besichert und gelten daher als besonders sichere Anlageform. Pfandbriefe haben eine feste Laufzeit und einen festen Zinssatz, der in der Regel jährlich an den Anleger ausgezahlt wird. Am Ende der Laufzeit wird der Pfandbrief zum Nennwert zurückgezahlt.
Pfandbriefe sind in Deutschland durch das Pfandbriefgesetz (PfandBG) streng reguliert. Dieses Gesetz legt unter anderem fest, welche Kredite als Sicherheit für Pfandbriefe dienen dürfen und wie diese zu bewerten sind. Darüber hinaus müssen Pfandbriefe stets durch einen Überdeckungsstock abgesichert sein, der aus zusätzlichen, nicht verpfändeten Vermögenswerten des ausgebenden Kreditinstituts besteht. Dieser Überdeckungsstock dient als zusätzliche Sicherheit für den Fall, dass die als Sicherheit dienenden Kredite ausfallen.
Arten von Pfandbriefen und ihre Verwendung im Börsenhandel
Es gibt verschiedene Arten von Pfandbriefen, die sich in erster Linie durch die Art der Sicherheiten unterscheiden. Hypothekenpfandbriefe sind durch Hypothekenkredite besichert, während öffentliche Pfandbriefe durch Kredite an öffentliche Einrichtungen oder Gebietskörperschaften besichert sind. Schiffs- und Flugzeugpfandbriefe sind durch Kredite besichert, die zur Finanzierung von Schiffen oder Flugzeugen dienen.
Pfandbriefe sind an der Börse handelbar und werden dort in der Regel in der Kategorie der Rentenpapiere geführt. Sie können sowohl von institutionellen als auch von privaten Anlegern erworben werden. Aufgrund ihrer hohen Sicherheit und der festen Zinszahlungen sind sie besonders für konservative Anleger geeignet, die ein geringes Risiko bevorzugen.
Beispiel für den Handel mit Pfandbriefen
Ein Beispiel für den Handel mit Pfandbriefen könnte folgendermaßen aussehen: Ein Anleger kauft einen Hypothekenpfandbrief mit einer Laufzeit von 10 Jahren und einem Nennwert von 10.000 Euro. Der Zinssatz beträgt 2% pro Jahr. Der Anleger erhält somit jährlich Zinszahlungen in Höhe von 200 Euro. Am Ende der Laufzeit erhält er zusätzlich den Nennwert des Pfandbriefs zurück, also 10.000 Euro.
Während der Laufzeit kann der Anleger den Pfandbrief jederzeit an der Börse verkaufen. Der Preis, den er dabei erzielt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere vom allgemeinen Zinsniveau. Wenn die Zinsen steigen, sinkt in der Regel der Preis von festverzinslichen Wertpapieren wie Pfandbriefen, da diese im Vergleich zu neu ausgegebenen Papieren mit höheren Zinsen weniger attraktiv sind. Sinken die Zinsen hingegen, steigt in der Regel der Preis von Pfandbriefen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Pfandbriefe eine sichere und stabile Anlageform darstellen, die insbesondere für risikoaverse Anleger geeignet ist. Sie bieten feste Zinszahlungen und sind durch Hypotheken oder öffentliche Kredite besichert. Der Handel mit Pfandbriefen erfolgt an der Börse, wo sie jederzeit gekauft und verkauft werden können.