Kompensation

Definition und Bedeutung von Kompensation im Börsenhandel

Kompensation bezeichnet im Börsenhandel den Prozess, bei dem gegenläufige Positionen eines Marktteilnehmers miteinander verrechnet werden. Dies kann entweder innerhalb eines einzelnen Handelstages (Intraday-Kompensation) oder über einen längeren Zeitraum hinweg (Interday-Kompensation) geschehen. Kompensation ist ein zentraler Mechanismus zur Risikominderung im Börsenhandel, da sie dazu beiträgt, die Gesamtexposition eines Marktteilnehmers gegenüber Preisveränderungen zu reduzieren.

Arten der Kompensation und ihre Anwendung

Es gibt verschiedene Arten der Kompensation, die sich in ihrer Anwendung und ihren Auswirkungen unterscheiden. Die wichtigsten sind die Intraday- und die Interday-Kompensation.

Die Intraday-Kompensation bezieht sich auf den Prozess der Verrechnung von Positionen innerhalb eines einzelnen Handelstages. Wenn ein Marktteilnehmer beispielsweise am Morgen eine bestimmte Anzahl von Aktien kauft und diese am Nachmittag wieder verkauft, werden diese Transaktionen miteinander verrechnet, sodass am Ende des Tages nur die Nettoposition – also der Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufsposition – berücksichtigt wird.

Die Interday-Kompensation hingegen bezieht sich auf den Prozess der Verrechnung von Positionen über mehrere Handelstage hinweg. Wenn ein Marktteilnehmer beispielsweise am Montag eine bestimmte Anzahl von Aktien kauft und diese am Dienstag wieder verkauft, werden diese Transaktionen miteinander verrechnet, sodass am Ende nur die Nettoposition über den gesamten Zeitraum berücksichtigt wird.

Beispiel für Kompensation im Börsenhandel

Ein praktisches Beispiel kann die Anwendung der Kompensation im Börsenhandel verdeutlichen. Angenommen, ein Marktteilnehmer kauft am Morgen 100 Aktien von Unternehmen A zu einem Preis von 10 Euro pro Aktie. Am Nachmittag verkauft er 50 dieser Aktien zu einem Preis von 12 Euro pro Aktie. Die Intraday-Kompensation würde in diesem Fall bedeuten, dass die Kauf- und Verkaufspositionen miteinander verrechnet werden, sodass am Ende des Tages eine Nettoposition von 50 Aktien zu einem durchschnittlichen Preis von 11 Euro pro Aktie verbleibt.

Die Interday-Kompensation würde in einem ähnlichen Szenario über mehrere Tage hinweg funktionieren. Angenommen, der Marktteilnehmer kauft am Montag 100 Aktien von Unternehmen A zu einem Preis von 10 Euro pro Aktie und verkauft am Dienstag 50 dieser Aktien zu einem Preis von 12 Euro pro Aktie. Die Interday-Kompensation würde in diesem Fall bedeuten, dass die Kauf- und Verkaufspositionen über den gesamten Zeitraum miteinander verrechnet werden, sodass am Ende eine Nettoposition von 50 Aktien zu einem durchschnittlichen Preis von 11 Euro pro Aktie verbleibt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kompensation ein zentraler Mechanismus zur Risikominderung im Börsenhandel ist. Sie ermöglicht es Marktteilnehmern, ihre Gesamtexposition gegenüber Preisveränderungen zu reduzieren und so ihr Risiko zu managen.