Short-Selling

Definition von Short-Selling

Short-Selling, auch Leerverkauf genannt, ist eine Handelsstrategie, die auf den Börsenmärkten angewendet wird. Sie beinhaltet den Verkauf von Wertpapieren, die der Verkäufer zum Zeitpunkt des Verkaufs nicht besitzt. Der Verkäufer leiht sich die Wertpapiere von einem Dritten, meistens einem Broker, mit der Absicht, sie später zu einem niedrigeren Preis zurückzukaufen und sie an den Verleiher zurückzugeben. Der Gewinn aus dieser Transaktion ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Verkaufspreis und dem späteren Rückkaufpreis.

Prozess und Mechanismen des Short-Sellings

Der Prozess des Short-Sellings beginnt mit der Identifizierung eines Wertpapiers, das der Händler für überbewertet hält und dessen Preis er in naher Zukunft fallen sieht. Der Händler leiht sich dann die Wertpapiere von einem Broker und verkauft sie sofort auf dem Markt. Wenn der Preis des Wertpapiers fällt, kauft der Händler die Wertpapiere zurück und gibt sie an den Broker zurück. Der Gewinn aus dieser Transaktion ist die Differenz zwischen dem ursprünglichen Verkaufspreis und dem Rückkaufpreis.

Es ist wichtig zu beachten, dass beim Short-Selling das Risiko besteht, dass der Preis des Wertpapiers steigt, anstatt zu fallen. In diesem Fall würde der Händler einen Verlust erleiden, da er die Wertpapiere zu einem höheren Preis zurückkaufen müsste, als er sie verkauft hat.

Beispiel für Short-Selling

Nehmen wir an, ein Händler glaubt, dass die Aktien eines bestimmten Unternehmens überbewertet sind und erwartet, dass der Preis in den nächsten Monaten fallen wird. Der Händler leiht sich 100 Aktien des Unternehmens von einem Broker und verkauft sie sofort zu einem Preis von 50 Euro pro Aktie, was einem Gesamtbetrag von 5.000 Euro entspricht.

Einige Monate später fällt der Preis der Aktie auf 40 Euro. Der Händler kauft die 100 Aktien zurück für insgesamt 4.000 Euro und gibt sie an den Broker zurück. Der Gewinn aus dieser Transaktion beträgt 1.000 Euro (5.000 Euro – 4.000 Euro).

Risiken und Regulierung des Short-Sellings

Obwohl Short-Selling das Potenzial für hohe Gewinne bietet, birgt es auch erhebliche Risiken. Im Gegensatz zum traditionellen Aktienhandel, bei dem der maximale Verlust auf den ursprünglichen Investitionsbetrag begrenzt ist, kann der Verlust beim Short-Selling theoretisch unendlich sein, da es keine Obergrenze für den Preis eines Wertpapiers gibt.

Aufgrund der mit dem Short-Selling verbundenen Risiken und der Möglichkeit, dass es zu Marktmanipulationen verwendet wird, ist es in vielen Ländern streng reguliert. In einigen Ländern ist es sogar vollständig verboten. Händler, die sich am Short-Selling beteiligen, müssen sich daher der geltenden Gesetze und Vorschriften bewusst sein und sollten die Risiken sorgfältig abwägen, bevor sie sich für diese Strategie entscheiden.